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Heute verlasse ich nun den deutschsprachigen Raum und überquere gleichzeitig die Grenze zum ehemaligen Ostblock - in die Slowakei. Ich verabschiede mich herzlich von meinen beiden Zimmergenossen. Beide sind überrascht von der Gepäckmenge, die ich aufs Rad lade.
Der Weg aus Wien heraus könnte auf der linken Donauseite eigentlich sehr einfach sein, wenn nicht zwei Baustellen zu Umleitungen führen würden. Die erste ist leicht gemeistert dank zweier benachbarter Donaubrücken, die zweite Umleitung führt jedoch zu einigen Irrungen. Beim Ölhafen Wien soll eine größere Umgehungsrunde eingeplant werden. Ich möchte stattdessen nach KLeinenzersdorf und dort auf die parallel laufende B3 wechseln. Ich erreiche diese schließlich auf Umwegen, vorbei an einem riesigen Kartoffelbauern, der bis nach Ungarn exportiert.
Bei Obernhausen zweige ich zur Ortsdurchfahrt ab, verliere mich aber dann auf einen unbefestigten
Feldweg zum Nachbarort. Zu allem Überfluss ist ein kurzes Stück durch die Feldberieselung
so aufgeweicht, dass das schwere Rad darin versinkt. Nur mit Mühe kann ich ein Absteigen
in den Matsch verhindern. Der Schlamm setzt sich aber sofort zwischen Reifen und Schutzblech
fest...
Im nächsten Ort wechsle ich wieder auf die stark befahrene B3 und bleibe bis Orth an der Donau dort. Hier ist schon Zeit zur Mittagspause, obwohl ich erst 31 Straßenkilometer von Wien entfernt bin. Der kalte Ostwind verhindert das Mittagsschläfchen auf der Parkbank.
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Ich frage mich durch zum Informationsbüro. Dort erhalte ich einen Stadtplan mit der Lage des Backpacker Hostels, das dem Hostelling International angegliedert ist. Ich bekomme ein Bett im Acht-Bett-Schlafsaal für 540 SKr. Also muss ich zuerst slowakische Kronen beschaffen. Die Visa-Karte hilft weiter.
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Schnell bringe ich das Rad zurück ins Hostel, ziehe mich um und gehe zu Fuß wieder zur
Philharmonie. Der Fußweg dauert nur 10 Minuten.
Die BigBand der Philharmonie spielt zum Auftakt bekannte Jazz-Stücke aus der Zeit um 1930,
leider mit etwas zu aufdringlicher Solovirtuosität. Dann tritt das volle Aufgebot von fast
120 Musikern auf die Bühne - allein zehn an verschiedenen Schlaginstrumenten. Die Bernstein-
Sinfonie beeindruckt mit den bekannten Rythmen und Melodien, wenngleich der Klang manchmal
zu breit und wuchtig erscheint. Die Rapsody in Blue überzeugt - auch wegen des guten
Pianisten. Manche Tempi wirken etwas gehetzt.
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