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Heute ist die Passstraße geplant über den 700 m hohen "Franschhoek Pass". Sie wird im Radreiseführer als eine der schönsten in Südafrika genannt.
Zuvor schlafe ich aus bis 8:30 Uhr. Draußen ist es bewölkt - der Pass hängt tief in den Wolken. Nach gemütlichen Frühstück telefoniere ich mit Paarl, zuerst mit der Tourist Info - die gibt mir 5 Telefonadressen - dann mit zwei der genannten Nummern. Die erste "Alba House" will 680 Rand fürs Zimmer, die zweite lässt sich am Telefon (!) auf 300 Rand runterhandeln. So buche ich in der "Road Back Lodge" Main Road 74 für die nächsten zwei Nächte.
Um 10:00 Uhr gehts dann mit leichten Gepäck - nur Werkzeugtasche und Wasserflasche - auf den Berg. am Ortsausgang von Franschhoek beginnt bereits die Steigung. 13 km kurvige Strecke werden vorhergesagt.
Ich schiebe weite Teile der Straße abwechselnd mit anstrengender Fahrt im kleinsten Gang. Schwere LKWs brummen über den Berg - zum Teil Doppelgelenk-Lastwagen mit 7 Achsen - die an die australischen Road Trains erinnern. Überraschend tummeln sich auf halber Höhe mehrere Affenfamilien auf der Straße. Insbesondere die Affenkinder genießen die Wärme de sonnenbeschienenen Asphalts. Vor den vorbeifahrenden Autos bringen die Mütter ihre Kinder rechtzeitig in Sicherheit, indem sie sie auf ihren Rücken klettern lassen. Das ganze wird bewacht von zwei erwachsenen Männchen, an jedem Ende des Spielplatzes.
Schon um 12:00 Uhr bin ich auf der PasshöheIch zögere zunächst, auf der anderen Seite wieder herunter zu fahren, auch weil dunkle Wolken Regen ankündigen. In der Ferne leuchtet aber ein Stausee im Sonnenschein. Gerade als ich nach Franschhoek zurückkehren will, steigt eine kräftige Regenfront über den Pass hoch. Die Flucht auf die andere Seite kommt jetzt zu spät. Ich lande in einem kräftigen schauer, der die Fahrt bis zum Rande des sees begleitet. Trotz Regencape bin ich zioe,lich durchnässt. Vor allem Schuhe und Strümpfe sind klatschnass.
Vor dem - fest verschlossenen - Tor einer Obstplantage warte ich, bis die Regenfrobnt allmählich abzieht. Die großen Bäume am Eingang geben etwas Schutz vor dem böigen Wind. Schließlich wage ich mich auf den Rückweg - dem Wind entgegen! Anfangs ist die Strecke noch flach, dann beginnen kräftige Steigungen - länger als auf der anderen Seite. Zu allem Überfluss setzt zeitweise nochmals Regen ein. Trotzdem bin ich nach kaum mehr als zwei Stunden wieder oben.
Eine rauschende Abfahrt in die Wärme des Talkessels von Franschhoekbelohnt die Mühen. Ich fahre gleich durch zum "Pick n Pay". Heute gibts Hühnchenbrust mit Pommes für 1.70 Euro.
Nach dem umfangreichen Abendessen folgt noch ein Stadtrundgang durch die Geschäfte - leider sind sie schon geschlossen - und die - teuren - Restaurants. Bei einer Privatzimmer-Vermietung frage ich aus Neugier nach dem Preis: 600 Rand für ein Doppelzimmer und - ausnahmsweise - 300 Rand für mich allein. Das ist immerhin wesentlich günstiger als ein Hotel in der Hauptstraße, das damit wirbt, dass ein Zimmer heute "nur" 1300 Rand kostet. Ich habe Glück, in der "Otter's Bend Lodge" für 150 Rand untergekommen zu sein.
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