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Erst um 1:00 Uhr nachts gibt es ein warmes Abendessen (Beuf Stroganof). Danach gibts Bordkino (auf individuellen LCD-Schirmen). An Schlafen ist auf den engen Sitzen nicht zu denken. Morgens ziehe ich mir noch den neuesten "Harry Potter" Film rein: Er überlebt alle tödlichen Angriffe... Zum Frühstück gibts Omelett und Brötchen.
Der Flug über Namibia öffnet einige grandiose Blicke über die Sandwüste. Spektakulär sind auch die Aussichten beim Anflug auf Cape Town. Zuletzt gehts über Baracken-Siedlungen direkt in der Einflugschneise. Meine Nachbarin erläutert den Unterschied zwischen den irregulären und den regulären von der Regierunf geplanten HomeTowns.
Am Flughafen bleibt der LH-Jumbo auf dem Vorfeld gegenüber vom Empfangsgebäude stehen. Dem Andrang morgens kurz nach 10:00 Uhr ist das Terminal kaum gewachsen. Fast gleichzeitig kommen Jumbos der British Airlines und der Malaysian Air an. Enstsprechend lang ist die Schlange bei der Passkontrolle. Mein Rucksack dreht schon Runden auf dem Gepäckband, so dass ich gleich weiter zur Zollkontrolle kann. Außer einem kritischen Blick auf meinen Gepäckwagen passiert aber nichts.
Im Empfangsgebäude muss ich jetzt südafrikanische Rand besorgen. Geplant ist, 50 Euro direkt zu wechseln. Nachdem die Kundin vor mir nach 15 Minuten immer noch nicht fertig ist, wechsle ich zu einem der drei ATMs - zur SAB. Tatsächlich funktionietrt die neue VISA-Karte auf Anhieb. Mit 2000 Rand (= 200 Euro) im Brustbeutel trete ich vor das Flughafengebäude. Eine angenehme Brise vom Meer kühlt den strahlenden Sonnenschein auf 21 Grad Celsius. Nach einmaligem Fragen finde ich die Haltestelle des MyCityBus-Systems. Drei Mitarbeiter betreuen mich: Hinweis zum Fahrkartenschalter, Verkauf der Fahrkarte für 53 Rand und Schieben des GepäckTrolleys zum Buseinstieg. Der Bus hält so hermetisch dicht am gläsernen Wartehaus, dass nur kontrollierte Fahrgäste einsteigen können. Zudem gibt es eine Übergangsplatte zwischen Bus und Wartehalle. Dies ist genauso bei den Haltestellen im Stadtzentrum. Deshalb gilt dieses neue Bussysten (seit 2010) als besonders sicher und wird auch von weißen Südafrikanern akzeptiert.
Am Civic Center steige ich in einen Anschlussbus zum Stadion um. Von dort ist es dann noch ca. 1 km zu Fuß zum Ashanti Green Point. Bei der kurzen Steigung zur High Level Street merke ich jetzt doch das heftige Gewicht des Rucksacks. Jetzt ist auch meine Winterkleidung aus Deutschland zu warm.
Im Ashanti Lodge Hostel werde ich schon erwartet. Die Buchung per Internet hat perfekt geklappt. Ich zahle die restlichen (Anzahlung 10%) Übernachtungskosten für 5 Tage im voraus: noch 585 Rand + 50 Rand Deposit. Gut, dass ich schon 2000 Rand am ATM geholt habe. Ein Bett im Achterzimmer wird mir zugeteilt. Sowohl für die Eingangstür zum Gebäude als auch für das Zimmer gibt es einen Nummerncode. Im Zimmer gibt es abschließbaren Stauraum für die Rucksäcke unter den Betten und frei programmierbare Safes für jeden Gast - enorme Sicherheitsvorkehrungen.
Nach der Dusche und kurzem Ausruhen gehts auf die erste Einkaufstour zum Selbstkochen in der hauseigenen Gästeküche. Ein PicknPay-Supermarkt ist nur 10 Minuten entfernt in Sea Point. Dort versorge ich mich fürs Abendessen und Frühstück. Ein kurzer Abstecher zur Uferpromenade am Atlantik gibt den Blick frei auf einen kräftigen Wellengang, der sich an der Uferpromenade bricht. Am Horizont fahren ein Kreuzfahrtschiff und mehrere (leere) Frachtschiffe vorbei. Die Appartment-Häuser an der Promenade beschäftigen jedes einen eigenen Sicherheitsdienst. Alleinstehende Häuser sind mit automatischem Tor (Steuerung über Handy) und Elektrozaun oder Stacheldrahtrollen militärisch gesichert.
Ich lade in der Küche ab und laufe noch kurz in die umgekehrte Richtung zum Stadion zurück. Es ist wohl zur Fußball-WM 2010 anstelle des historischen Gebäudes neu entstanden. Das anschließende Abendessen sieht aus wie oft auf meinen Reisen: Nudeln in Boullion gekocht mit Erbsen und Würstchen.
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