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4. Tag: Greifswald - Heringsdorf (ca 90 km)
Mi, 26.7.2000
- Ich will nun endlich nach Polen. Swinemünde ist mein Ziel. Heringsdorf sei sowieso den ganzen Sommer über ausgebucht.
- Auf einer schönen Nebenstraße gelange ich nach Wolgast zur Usedomer Brücke. Nur die Dorfdurchfahrten haben noch das alte
Kopfsteinpflaster (Schritttempo), sonst sind die Straßen brauchbar asphaltiert.
- Den Dauerstau in Wolgast überhole ich auf den getrennten Radwegen. Leider endet dieser nach einigen Kilometern. . Also schlage ich
mich direkt zum nächsten Ostseebad Trassenheide durch.
- Dort finde ich an der Uferpromenade überraschend den sehr gut beschilderten und intensiv genutzten Ostseeradweg entlang der Küste
von Usedom. Teilweise verläuft er direkt auf der Promenade der Badeorte, teilweise etwas abseits im Dünenwald.
- Sehr zügig gelange ich so bis Heringsdorf. Der Ort zeigt Reichtum im Zentrum mit der aufwendigen Mole (incl. Einkaufszentrum, einem
Spiel-Casino,...)
- Ich frage bei der JH interessehalber nach, ob noch ein Bett frei ist. Tatsächlich im 8-Bett-Zimmer. Nach kurzer Überlegung bleibe ich trotz
des horrenden Preises (42.--DM mit Frühstück ) dort.
- Im Zimmer trifft mich fast der Schlag: übersäht mit ausgeleerten Taschen, halbgegessenen Broten, leeren Bierflaschen, mehrere Bierkisten
im Schrank.
- Nach kurzem Gespräch jedoch sind die Jugendlichen, die hier ihre Freiheit genießen wollen, bereit den Grillabend im Freien zu veranstalten
und räumen etwas auf. Tatsächlich kommen sie abends gegen Mitternach sehr leise ins Bett.
- Ich breche sofort auf nach Swinemünde, um noch am Abend die JH dort ausfindig zu machen. Ein Strom von Fußgängern begegnet mit
auf der Straße zur Grenze. Autos dürfen nicht passieren. So wurde ein großer (und teurer) Parkplatz in Ahlbeck Grenze angelegt. Alternativ
fährt die Bahn bis zum Grenzübergang.
- Problemlos komme ich mit Fahrrad auf die andere Seite. Dort erwarten viele Taxis und Pferdekutschen die (zahlungskräftigen) deutschen
Grenzgänger. Entlang der ganzen Straße ist parallel ein Verkaufsallee mit provisorischen Verkaufsständen aufgebaut, der sog. Polenmarkt.
- Die JH finde ich schließlich in einem grauen Mietsblock. Das Paar aus dem Zug meldet sich gerade an - freudiges Wiedersehen und
Erfahrungsaustausch.
- Ich melde mich für die nächsten zwei Tage an. Herr Küst hätte sich bereits vorgemeldet, sodass wir wieder zusammen wohnen..
- Weiter schaue ich mir noch die Fähre nach Wollin (sie ist kostenlos für Fahrräder und Fußgänger - und die Strandpromenade an:
Dort herrscht dichtes Gedränge promenierender polnischer Badegäste. Kein einziger Hinweis ist jedoch auf deutsch zu finden.
- Am Strand entlang fahre ich bis zur deutschen Grenze: Diese ist nur noch optisch gesichert durch einen verrosteten Drahtzaun. Auf
deutscher Seite steht jedoch ein VW-.Bus des BGS.
- Zurück in Heringsdorf genieße ich von der Mole den Sonnenuntergang über den Dünen.
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