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25. Tag: Halmstad - Varberg (70 km)
So, 05.06.2016


Heute ist eine große Etappe geplant. Das Frühstück im Hostel ist eher dürftig und lieblos. Um 09:30 Uhr bin ich unterwegs. Dank meines Stadtplans finde ich ohne Irrfahrten den Ausgang nach Steninge. Tatsächlich ist mein Ziel Varberg dann schon ausgeschildert.

Ich folge der idyllischen Straße durchs grüne Hinterland der Westküste Schwedens. Die Sonne strahlt (fast zu stark), der Verkehr wird zunehmend geringer, die unklar beschilderten Radrouten meide ich. So geht’s flott voran, schon bald ist mein Mittagsziel Falkenberg ausgeschildert. Ich fahre ohne Pause weiter.

Leider trifft 10 km vor Falkenberg die schöne Nebenstraße auf die Hauptverkehrsader nach Falkenberg. Der Verkehr nimmt drastisch zu. Es gibt zwar einen begleitenden Radweg – ich meide ihn trotzdem. Auf den letzten Kilometern erkennt man noch den ehemals vierspurigen Ausbau der Straße. Die rechte Spur wird aber nicht genutzt, sie ist frei für den Reiseradler. Außer bei Ein- und Ausfahrten bleibe ich dort vom Verkehr unbehelligt.

Am Ortseingang von Falkenberg treffe ich erneut auf einen LIDL-Markt. Ich nutze die Gelegenheit, den Wasservorrat jetzt schon aufzustocken – 4 SeK für 1,5 Liter Sprudel ist ein unschlagbarer Preis. Auf dem Marktplatz lege ich eine ausgedehnte Mittagspause ein. Dann geht es weiter auf der küstennahen Nebenstraße über Glommen und Morup – wenn auch 5 km länger als die direkte Verbindung auf der Hauptstraße. So erträume ich mir Radfahren in Schweden: Zur Linken der Blick übers flache Meer, zur Rechten saftige Wiesen und reiche Höfe. Die stramme Fahrt unter starker Sonne fordert in Morup ihren Tribut – mein Kreislauf geht in die Knie. Ich lege am Straßenrand liegend nochmals eine Ruhepause im Schatten der Bäume ein.

Die letzten 15 km auf der jetzt stark befahrenen Straße nach Varberg lege ich rein mechanisch zurück. Schneller als erwartet leitet mich die Beschilderung zu „Anna’s Bed + Kitchen“. Es ist ein ehemaliger Bauernhof mit zusätzlichem Hotelhaus mit mehreren Zimmern. Die ehemalige Großküche ist jetzt mit zwei Gästeküchen umgestaltet. Ich bekomme ein schönes Zweibettzimmer für 350 SeK – ein angemessener im Preis.

Auf dem Bett liegend entspannt sich mein Körper wieder. Ich koche das übliche Nudelgericht mit Pilzsauce. Bei booking.com gibt’s Hostels erst wieder in Göteborg. Also werde ich morgen die noch längere Etappe bis zu diesem Zentrum der Westküste, Schwedens zweitgrößter Stadt, schaffen müssen.


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