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31. Tag: Brüssel - Böhl-Iggelheim (Zug) (5 km)
Do, 01.08.2019


Ich stehe früh um 06:30 Uhr auf, um spätestens um 08:00 Uhr den Bahnhof Brüssel Nord zu ereichen. In der kühle der Morgenluft rollt das Rad ohne Anstrengung zum Nordbahnhof. Ich versuche vom Eingang auf der Rückseite die Schalterhalle zu erreichen. Das gelingt nur über eine Rolltreppe. Das schwere Rad begignnt zu kippen und klemmt mich mit der Rolltreppe ein. Der beherzte Griff eines Helfers zum Sattel rettet mich und das Rad.

Ich erfahre im Informationszentrum, dass bereits eine halbe Stunde früher ein Zug nach Welkenraedt fährt - von Gleis 3. Das ermöglicht stressfreies Umsteigen in den Anschlusszug nach Aachen. Auf dem Bahnsteig wird nur ein ICE nach Frankfurt angekündigt. Ich verpase den geplanten Zug, weil er kurzfristig nach Gleis 1 verlegt wird. Also warte ich auf den ursprünglich geplanten IC um 09:06. Diesmal geselle ich mich zu den anderen Wartenden. 5 Minuten vor Abfahrt wird auch dieser Zug nach Gleis 5 verlegt. Das Fahrrad muss jeweuils über den Lift zur Unterführung und wieder hoch transportiert werden. Als ich den Bahsteig erreiche, fährt er Zug schon ein. Ich werfe mein Gepäck in den Eingang des letzten Wagens und schiebe das Rad hinterher. Es gibt leider keinen klaren Abstellplatz . An der nun geschlossenenen Zugschlusstür wird das Rad angegurtet. Der Zug ist fast leer. Er rast tweilweise über die Neubausteecke Brüssel - Paris, hat aber dennoch in Welkenraedt 10 Minuten Verspätung.

Ich kehre zurück zum Informationszentrum. Der nächste Zug fährt eine halbe Stunde später - am selben Bahnsteig. Wieder warte ich mit bepacktem Rad. Es entsteht Unruhe unter den Wartenden. Auf einem Schirm am Bahnsteig wird schon wieder eine Gleisänderung angezeigt - fünf Minuten vor der geplanten Abfahrt des Zuges. Ich hetze zum Aufzug, von dort zum neuen Bahnsteig. Der Zug steht schon abfahrbereit. Es gibt keinen Gepäckwagen für Fahrräder! Sämtliche Taschen müssen einzeln eingeladen werden - zuletzt stemme ich das Rad in den hohen Eingang. Es bleibt im letzten Wagen an der verschlossenen Übergangstür angebunden.

Der Zug fährt rasant über die neue Schnellfahrstrecke bis Liege. Der Bahnhof ist futuristisch neu gestaltet. Von hier folgt der Zug der alten Bergstrecke in Richtung seiner Endstation Eupen. Inzwischen hat er über 10 Minuten Verspätung - die planmäßige Umsteigezeit beträgt aber nur 4 Minuten... In Welkenraedt muss ich umsteigen nach Aachen. Der altertümliche Triebwagen steht aber nicht - wie versprochen - am Bahnsteig gegenüber sondern am Hausbahnsteig Gleis 1. Also muss ich die steile Unterführung nehmen - abwärts mit voller Ladung, aufwärts mit abgeladenen Taschen. Glücklicherweise wartet der Zug zum Anschluss auf die zahlreichen Umsteigegäste. Auch dieser Triebwagen ist nicht für Fahrradtransport vorbereitet. Ich klemme das Rad in den schmalen Gang zwischen die Sitze, die Taschen füllen ein Sitzabteil. In Aachen ist dann der geplante Anschlusszug nach Köln längst weg. Auch hier gibt es aber einen Stundentakt.

Nun brauche ich eine Fahrkarte ("Quer-durchs-Land-Ticket", 44 Euro) für Deutschland. Der Automat bietet ca. 20 verschiedene Tagestickets für NRW aber nicht das Deutschland-Ticket. Ich brauche die Hilfe der freundlichen Dame am Empfang. So kann ich das Ticket erstehen - der Automat schluckt sogar einen 50-Euro-Schein. Bei der Suche nach der Fahrradkarte scheitert jedoch auch sie. Also muss ich mich doch noch am Fahrkartenschalter anstellen - zuerst aber eine Nummer ziehen. Für 6 Euro gibts dann die Fahrrad-Tageskarte im Nahverkehr.

Pünktlich wird der Zug nach Köln bereitgestellt - er beginnt in Aachen. Es ist ein Doppelstockzug mit ebenerdigem Einstieg zum Fahrradabteil - welch ein Luxus !


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