[ vorhergehender Tag] [Übersicht] [nachfolgender Tag]


14. Tag: Amsterdam - Haarlem (20 km)
Mo, 15.07.2019


Nach drei Tagen im selben Hostel dauert das Einräumen etwas länger als sonst. Da ich aufs Frühstück verzichte, bin ich trotzdem um 10:00 Uhr unterwegs.

Die Uferstraße parallel zum Kai bringt mich schnell zur Rückseite des Bahnhofs. Auf dieser Seite ist das historische Bahnhofsgebäude ergänzt um eine hochmoderne Empfangshalle mit vielen Geschäften – sie sieht aus wie ein Großflughafen. Daran schließt sich der westliche Teil von Amsterdam an mit weiteren Gässchen und Geschäften. Dieser Stadtteil mündet in den grr0ßen „Westerpark“. Dort hole ich auf einer Picknick-Bank das Frühstück nach.

Überraschenderweise ist schon ab hier die Radroute nach Haarlem ausgeschildert. Sie verläuft abseits der durchgehenden Schnellstraße N 200, oft parallel zur Bahn. In Halfweg gibt’s einige Unklarheiten. Der Radweg trifft dann aber auf die Bahnlinie, der er bis an den Stadtrand von Haarlem folgt.

Gerade als ich am äußeren Stadtrand ankomme, beginnt es zu regnen. Die Spiegelstraat, wo das Hostel „Hallo I’m Local“ liegt, durch Zufall zu finden, erscheint aussichtslos. Ich ziele ins Ortszentrum, den Marktplatz mit großer Kirche. Im VVV-Info-Büro erhalte ich einen Stadtplan mit Wegbeschreibung. Nur wenige hundert Meter vom Zentrum entfernt finde ich das alternative Boutique-Hotel. Ein großzügiger Empfangsraum und di überdachte Terrasse liefern schöne Aufenthaltsmöglichkeiten.

Erst um 15:00 Uhr kann ich mein Bett beziehen – dann starte ich zum Rundgang durch die Altstadt. Der Ringkanal kann auch noch von größeren Flussschiffen befahren werden. Deshalb gibt es viele bewegliche Brücken. Auf dem Hauptplatz besichtige ich die große gotische Kathedrale, dann schlendere ich durch die Gassen zur etwas außerhalb liegenden neuen Kathedrale. Diese ist eine riesige Kirche aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, an der viele Architekturstile – zum Teil unharmonisch – kombiniert wurden. Die Kirche ist verschlossen, das Außengelände überwuchert. Offenbar braucht niemand mehr dieses Haus.

Zurück im Hostel gestalte ich mein Abendessen – mit einem Wasserkocher kann ich Tee zubereiten. Danach verwickelt mich Niko, ein 17jähriger Abiturient aus der Oberpfalz (bayerischer Wald) in ein längeres Gespräch über seine erste Alleinreise von zu Hause bis Amsterdam. Er hat verstanden, was eine solche Reise für die Selbsterfahrung bedeutet. Trotzdem wird er danach noch mit Freunden eine Woche lang zur Sauftour nach Mallorca aufbrechen.


[ vorhergehender Tag] [Übersicht] [nachfolgender Tag]