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34. Tag: Waihi Beach - Karangahake Gorge (40 km)
Sa, 13.02.2016


Heute Morgen ist der Himmel stark bewölkt. Trotzdem starte ich zu der geplanten Tour nach Waihi und in die Karangahake Gorge.

Von Waihi Beach steigt die Straße zunächst mindesten um 100 Höhenmeter an, bis ich wieder die idyllische Landwirtschaftsebene erreiche. Von dort bin ich dann schnell auf der SH 2 nach Waihi (2 km). Im Infocenter erhalte ich einen Stadtplan und den Hinweis zu einem Rundgang um die still gelegte „Martha Mine“. Dies ist eine der letzten gr0ßen Goldminen – ein riesiges, fast 200 m tiefes Loch in der Landschaft. Obwohl die Mine eigentlich still gelegt ist, gibt es Probebohrungen an den Rändern, in der Hoffnung doch noch mal eine Goldader zu finden.

Von hier fahre ich zum Endbahnhof der Museumsbahn „Goldfield Railway“. Sie nutzt die letzten 7 km der ehemaligen Verbindungsbahn nach Thames nur noch bis nach Waikino. Der folgende Abschnitt durch die Schlucht ist inzwischen ein Cycle Trail – mein Ziel für heute. Der Museumszug steht abfahrbereit in Waihi. Kurzfristig entschließe ich mich mitzufahren ($12 + $2 fürs Fahrrad). Der Zug besteht aus zwei alten vierachsigen Personenwagen und zwei offenen Wagen für Fahrräder und für Fotofans. Ich nutze den ältesten Wagen (von 1930) mit offenem Perron, der am Zugschluss fährt, mit ungehinderter Streckensicht. Offenbar wurden in der letzten Zeit die Gleise an vielen Stellen renoviert – mit neuen handverlegten Schwellen und einigem neuen Schienen. Entsprechend uneben ist die Fahrt. Gezogen wird die Fuhre von einer zweiachsigen Rangier-Diesellok. Die Zeiten der Dampftraktion sind wohl auch hier vorbei…

Am Streckenende in Waikino beginnt direkt der Railtrail. Über den Fluss wird die alte Bahnbrücke genutzt – etwas höher gelegt, damit die Straße nicht beeinträchtigt wird. Es folgt eine lange Schotterstrecke, die unvermittelt in einen 1070 m langen Tunnel übergeht. Er darf mit dem Rad befahren werden, ist innen mit gelben LEDs beleuchtet, aber sehr nass. Entsprechend spritzt flüssiger Lehm auf Fahrrad, Taschen und Rücken. Jetzt fehlen die Schutzbleche am Rad…

Am anderen Ende des Tunnels beginnt ein Rundwanderweg mit viele Resten weiterer Minen – hier mit Stollen, die in den Berg gegraben wurden. In einem Seitental ist die „Tramway“ erhalten, d.h. die Trasse, auf der die Lorenbahn verlief zum Zentrum der Gesteinsbearbeitung am Hauptfluss. Die untere Trasse ist in die Felswand gekerbt, die obere verläuft in einem Tunnel im Berg. Der Rückweg erfolgt zuletzt zu Fuß nochmals durch den langen Eisenbahntunnel. Mit der Taschenlampe lassen sich die vielen Wassereinbrüche durch die Tunnelwand beobachten.

Den Rückweg fahre ich komplett auf der SH 2 bis Waihi (12 km). Das bedeutet zwar viel Verkehr – geht aber schneller. In Waihi hole ich billiges Trinkwasser in Flaschen ($ 1 pro Liter) und ein schönes Rumpsteak. Dann folgen die letzten 12 km nach Waihi Beach.

In der Camping Küche gelingt es mir dann tatsächlich, das Rumpsteak angemessen zu braten. Dazu gibt es – wie immer – Nudeln mit Karotten und eine große Portion Tomatensalat.


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