[ vorhergehender Tag] [Übersicht] [nachfolgender Tag]


28. Tag: Tairua (zu Fuß)
So, 07.02.2016


Die Sonntagsmesse beginnt erst um 10:30 Uhr in der katholischen Kirche. Daher bleibt etwas Zeit, nach dem Frühstück nach Hause zu telefonieren – von den 200 Freiminuten sind erst 43 Minuten verbraucht. Nochmal schmökere ich im "Lonely Planet Europe on a shoe string", den ich für $ 1,00 in der Bibliothek in Whitianga erstanden habe. Mit dem Fahrrad bin ich in 5 Minuten an der neu gebauten Kirche. Ein älterer Herr („Father“) leitet die Messe sehr strikt. Die Gemeinde nimmt das positiv auf. Auch Jugendliche und zwei kleine Kinder sind dabei. Der Innenraum ist mit Teppichboden, die Bänke sind mit Sitzpolster ausgestattet. Es gibt aber weder eine Mikrofonanlage noch ein Musikinstrument. Der Pater singt kräftig vor – das muss genügen. Zur Kommunion gibt es Brot und – freiwillig – auch Wein für alle. Nach der Messe verabschiedet sich der Pater von allen Besuchern per Handschlag.

Im Hostel zurück scheint inzwischen die Sonne. Heute Morgen gab’s noch einen heftigen Schauer. Ich genieße die Zeit auf de Terrasse, beginne alte Mails zu checken, die Videos von den Enkeln runterzuladen.

Am Nachmittag besteige ich den Hügel hinter dem Hostel. Oben zeigt sich eine schöne Aussicht auf die Bucht von Tairua. Der Rückweg führt teilweise über den Küstenwanderweg. Am Hostel treffe ich die alte Dame aus Whitianga wieder, mit der zusammen ich die Entscheidung getroffen habe, doch schon am Freitag – trotz Regen – loszufahren. Sie wohnt zu Hause in Kanada auf einer 350-Einwohner-Insel im Sound of Vancouver, betreibt dort eine private Zimmervermietung. Mit dem verdienten Geld ($ 12.000) leistet sie sich jetzt eine achtwöchige Neuseelandreise. Ursprünglich hat sie einen Master in Archäologie an der Universität Ankara (Türkei) gemacht – aber nie einen Job in diesem Bereich gefunden. Nach 15 Jahren in einem Restaurant in Avonsburg (bei Stone Henge), hat sie überall in der Welt als Englischlehrerin gearbeitet und reist jetzt – jeweils im Winter – in die noch unbekannten Länder.

Als frühes Abendessen gibt es gebratene Hähnchenbrust mit Karotten, Nudeln und Tomatensalat.


[ vorhergehender Tag] [Übersicht] [nachfolgender Tag]