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18. Tag: Coromandel - Long Bay Beach (12 km)
Do, 28.01.2016


Entgegen der Wettervorhersage wird es heute nur leicht bewölkt. Nach dem Frühstück und Tagebucheintrag starte ich ans nördliche Ende der Coromandel Bay zum Long Bay Beach. Die kurze Küstenstraße (3 km) endet an einem idyllischen Campingplatz direkt am Meer. Die Leute sind vor allem damit beschäftigt, ihre Boote vor der einsetzenden Ebbe noch auf die Trailer an Land zu ziehen. Dazu genügen zwei Personen – eine, die das Boot festhält, während die andere mit dem Trailer auf der vorbereiteten Betonrampe ins Wasser fährt. Mit einem Seilzug und einer Handkurbel wird das Boot dann auf den Anhänger gezogen.

In Long Bay startet ein einstündiger Rundweg, erst um die Felsnase herum am Meer entlang, dann durch den Urwald zu einem ausgewachsenen, 1200 Jahre alten Kauri-Baum. Der Stamm hat einen Durchmesser von mindestens drei Metern. In der riesigen Krone haben sich in den Astgabeln bereits neue Pflanzinseln gebildet mit eigenen Gewächsen. Ein bisschen erinnert der Riese an den Wohnbaum im Film „Avatar“.

Nach kurzer Ruhepause am Strand geht’s zurück bis zur Felsnase der Wynna Bay. Eine 3 km lange Straße führt über den Bergrücken bis zu einem einsamen Strand. Die einsetzende Ebbe gibt einen Muschelstrand frei, auf dem ein eindrucksvoller Spaziergang möglich ist. Uralte Uferbäume senken ihre Äste bis ins Meerwasser und sichern dabei den Küstensaum.

Zurück im Hostel gibt’s ein frühes Abendessen mit einem frisch erworbenen Grillhühnchen. Dann starte ich zum Abendspaziergang auf dem Kauri Block Walk. Die freie Bergkuppe erlaubt einer grandiose Rundumsicht auf die Bergketten im Westen und die leer gelaufene Bucht im Osten. Große Muschelfarmen haben sich hier angesiedelt. Der weitere Weg wird vom warmen Licht der Abendsonne begleitet.

Im Hostel lädt der Chef ein zum gemeinsamen Pizzaessen. Die anderen Bewohner finden sich schon in der Privatküche und belegen je ihre Pizza , die im Holzofen gebacken wird. Eine muntere Erzählrunde entsteht. Leider entdecke ich auch eine große braune Schabe, die von der Terrasse in die Küche wandert. <> Gegen 23:00 Uhr gehe ich duschen und ins Bett. Leider wurde der Schlafraum die ganze Woche über nicht einmal gefegt. Der Hostelchef ist seit vier Wochen allein, weil seine Mutter auf Reisen in England ist. Ein fantastischer Sternenhimmel beendet den Abend: Die Milchstraße und mindestens 20 helle Sterne sind mit bloßem Auge sichtbar. Bis ich die Sternen-App auf dem Tablett gestartet habe, ist alles wieder hinter einer Wolke verschwunden.


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