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Die Nacht ist extrem ruhig – wir sind eben mitten in der Natur. Nach 10 Stunden Schlaf beginne ich den Tag mit dem Frühstück. Die Gästeküche ist etwas chaotisch, wenig aufgeräumt, mit zusätzlichem Krempel vom Hostel zugestellt. Man gewöhnt sich auch daran !
Auf meiner ersten Tour möchte ich die Strände an der Nordküste abklappern. Die Route folgt der Küstenstraße – dennoch geht’s zweimal gewaltig hoch und wieder runter. Die Küste ist beeindruckend schön. Vor den Klippen gibt’s mehrere Inseln, im Hintergrund begrenzt von den Bergen der unwegsamen Nordspitze der der Coromandel Halbinsel. An mehreren Stellen befinden sich sandige Buchten, meist besiedelt mit Ferienhäuschen oder einem Campground. An einer breiteren Bucht – entstanden durch die Mündung des Waian River – siedeln Maori in einfachen Behausungen oder alten Wohnwagen und betreiben Viehzucht.
Der Himmel ist heute bedeckt, so dass es nicht zu heiß wird. Dennoch hält sich eine gleichmäßige Schwüle in der Luft. Der Regenwald am Straßenrand ist subtropisch und enthält viele Baumfarne. Sie wachsen hier manchmal höher als die Palmen.
Der Rückweg von der Waitete Bay dauert genau zwei Stunden. Zweimal muss ich wieder bergauf schieben. Im Hostel koche ich mein Nudelgericht. Dabei komme ich ins Gespräch mit drei jungen Deutschen. Der eine aus Brandenburg (bei Frankfurt/Oder) sucht nach einer Lebensphilosophie und findet offenbar Antworten bei den Maori. Nach einem Jahr in NZ möchte er in Dresden Maschinenbau auf Diplom studieren. Der andere aus Dortmund ist extrem ehrgeizig und hat noch vor seiner Abreise den BA-Studienvertrag bei Würth in Künzelsau abgeschlossen. Er denkt sehr zielgerichtet und nutzt den Aufenthalt als Sprachschulung und zu einer Ausbildung im Adventure Tourismus. Ein Mitdreißiger aus Nördlingen ist auf seiner ersten Gepäckradtour gleich mit NZ gestartet. Auch er will ein Jahr unterwegs sein, merkt aber, wie hinderlich 30 kg Reisegepäck dabei sind. Jetzt beginnt er, Teile davon zu verschenken.
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