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44. Tag: Asilah - Larache (46 km)
Mi, 16.5.2001


Gegen 7:30 Uhr breche ich in Asilah auf. Die Kinder gehen gerade zur Schule. Die Strecke wird jetzt hügelig. Sie entfernt sich von der felsendurchsetzten Atlantikküste einige Kilometer ins Hinterland. Die Landschaft ist von biblischer Schönheit. Dieser Eindruck wird unterstrichen von Männern in Leinenumhängen, die einen Esel mit Lastkörben vor sich her treiben, von Ziegen- und Schafhirten und von Korkeichenwäldern, in denen diese weiden.

In maximalem Kontrast dazu steht die Baustelle zur Verlängerung der Autobahn bis Tanger. Mit dinosauriergroßen Geräten werden Berge abgetragen und Täler zugeschüttet. Dabei braucht kaum jemand die Autobahn. Die Landstraße ist wenig belastet - es gibt weder Fern- noch Touristenverkehr.

Bereits kurz nach 10:00 Uhr lande ich an der Ruinenstadt Lixus vor den Toren von Larache. Nur noch Grundmauern sind von dieser punischen Vorgängerin erhalten.

In Larache kämpfe ich mich vom Hafen her durch die Medina quer über den Basar ins neue Zentrum. Die Medina ist weniger gepflegt als in Asilah. Dafür kostet das Hotelzimmer hier nur 50 Derham (= 10 DM).

Den Nachmittag verbringe ich mit der Stadterkundung wieder auf dem Rad - diesmal trotz der Wärme mit langen Hosen. Der Effekt ist verblüffend: Ich werde wesentlich weniger von einheimischen Männern angemacht.

Die Seefront der Stadt ist sehr verkommen. Das Meer hat die Uferpromenade weitgehend zerstört, inclusive eines großen ehemaligen Hotels. Dafür ist jetzt die öffentliche Müllkippe dort gelandet. Es gibt auch hier mehrere Internet-Cafes, sodass ich ausführlich mailen kann.


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