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Heute Morgen quält mich fiebriges Kopfweh. Ich mache mir Gedanken, ob das mit de Mückenstichen zusammenhängt, die mich trotz Autan immer wieder erwischen - oder mit dem etwas zu hohen Kissen, das das Genick beim Schlafen einknickt. Nach dem selbst gemachten Frühstück lege ich mich erst einmal wieder aus Bett. Erst um 11:30 Uhr breche ich auf nach Palma zur Museums-Tour.
Die bekannte Route am Meer entlang kommt mir heut länger vor als sonst. Der Kopf brennt weiter. Erstes Ziel ist der Palau March, der Stadtpalast des etwas zwielichtigen Bankengründers Juan March. Das Gebäude thront genau gegenüber von Kathedrale und Königspalast. Die Eingangsterrasse ist mit Skulpturen bekannter Künstler bestückt. Im Erdgeschoss gibt es eine Dali-Sammlung zu seiner Theorie über Moses und den Monotheismus – dazu eine Sammlung neapolitanischer Porzellanfiguren, die ausreichen, eine saalfüllende Weihnachtskrippe zu gestalten. Im Obergeschoss sind einige fast leere Räume mit Sesseln und Tischen, ein Schlafraum – das war’s
Zweites Ziel ist ein städtisches Museum, das Teile der Kunstsammlung von Juan March ausstellt – durchwegs Kunst des 20. Jahrhunderts, das Museo Fondacio Juan March. Das Museum ist in einem historischen Gebäude untergebracht. Es gibt viel Klekserei aus den Sechzigern, wenig Kreativität. Am beeindruckendsten sind noch die Landschaftsszenen aus Mallorca.
Zur Mittagspause fahre ich zum nahe gelegenen Placa Espaniol über dem unterirdischen Bahnhof. Hier verzehre ich den gesamten Proviant und lege mich in die Sonne, um den Kopf zu wärmen. Tatsächlich lässt mein Kopfweh jetzt nach. Das mach Mut, noch zum Kunst-Museum Museo es Baluard aufzubrechen. Das Besondere ist, dass das Gebäude in die historische Stadtmauer integriert ist und mehrere Aussichtsterrassen besitzt, von denen aus man die derzeit drei Kreuzfahrtschiffe bewundern kann, die in Palma vor Anker liegen. Innen ist das Haus fast leer. Auch hier geht es um moderne Kunst. Einziges Highlight sind vier Zeichnungen, die Picasso für ein Buch entworfen hat – jeweils in Bezug auf Themen aus der griechischen Mythologie. Erschreckend unbeholfen ist die Darstellung von Videokunst aus den Sechzigern. Man ist halt vom ZKM in Karlsruhe verwöhnt.
Auf dem Rückweg begleitet mich der Sonnenuntergang über dem Kap im Westen. Er ist fast so eindrucksvoll wie der Sonnenuntergang direkt im Meer.
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