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35. Tag: Colonia de Sant Jordi - Cap de ses Salines (zu Fuß) (16 km)
Mi, 07.10.2015


Empfohlen wird die Küstenwanderung nach Süden nur in einer Richtung. Man soll sich dann vom Taxi zurück bringen lassen. Gestern startete eine Wandergruppe am Hostal Colonial zuerst mit dem Taxi, um dann zurück zu laufen. Ich bin überzeugt, dass ich beide Richtungen an einem Tag schaffe. Jeweils 3 Stunden Wanderzeit pro Richtung sind empfohlen Mit einer Stunde Mittagspause müsste ich also nach 7 Stunden wieder zurück sein.

Der Weg beginnt befestigt zum Platja es Carbo, dem letzten Strand mit Barbetrieb und Liegestühlen in Colonia. Dann folgt ein langer weißer Strand „Platja de ses Roquetes“, den nur noch vereinzelte Sonnenanbeter besuchen, vor allem FKK-Anhänger. Ein langer Felsabschnitt kostet Zeit und Konzentration. Unterbrochen wird er von einer Bucht, bei de sich die abgestorbenen Blätter der Seealgen bis zu zwei Meter hoch auftürmen und eine eigenartig zerklüftete Küstenlinie erzeugen. Die Felsen liegen hoch darüber und sind zum Teil abgestürzt. Also bleibt nur der Weg über den Bioteppich – immer in der Hoffnung, dass ich nicht in eine Unterhöhlung einbreche. Verdächtig sind vulkanähnliche Löcher im Pflanzenteppich, in denen das Wasser hochschwappt, das unter dem Blätterwerk hindurchschlägt.

An der Platja d’es Caragol bessert sich die Wegstruktur. Während bisher die Ortsverwaltung Ses Salines zuständig war, folgt jetzt Santanyi. Den Leuchtturm am Ziel sieht man schon von Weitem. Trotz vieler Fotopausen erreiche ich das Ziel in dreieinhalb Stunden. Die Mittagspause auf einem Ausguck im Leuchtturm-Gelände - der Zaun ist an dieser Stelle etwas heruntergetreten – wird etwas verkürzt.

Mit strengem Schritt geht es wieder zurück. Mir begegnen Teile einer englischen Seniorengruppe, die am Vormittag noch geschlossen und wohl gerüstet in der Gegenrichtung unterwegs war – bekleidet mit langen Hosen und Hemd – wie in den Tropen. Die letzten Badegäste packen zusammen, obwohl die Sonne immer noch kräftig scheint und der Wind wesentlich schwächer bläst als gestern. Nach zweidreiviertel Stunden erreiche ich die Ortsgrenze von Colonia. Mit drei Flaschen Wasser (je 1,5 Liter) aus dem Eroski kann ich mein Flüssigkeitsdefizit wieder beheben.


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