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14. Tag: Alaro - Castell d'Alaro - Alaro (zu Fuß) (9 km)
Mi, 16.09.2015


Zuerst also der Wechsel der Unterkunft. Nach dem sehr großzügigen Hotelfrühstück packe ich mein Rad wie für jede große Tour, obwohl das Hostal Can Tiu nur 300 m entfernt ist. Dort kann ich mein Gepäck schon im dem für mich vorgesehenen Raum 14 im Schrank abstellen, bevor die Betten gemacht sind. Das Rad steht über Nacht im Lichthof.

So reduziert starte ich zur großen Wandertour auf den Hausberg von Alaro - einen der beiden Tafelberge, die das Städtchen einrahmen, den Puig d’Alaro (821 m). Vom Start auf 252 m sind das fast 600 Höhenmeter, der bis jetzt heftigste Anstieg. Eine Fahrstraße führt fast ganz hinauf. Nur die letzten 100 Höhenmeter sind ein Treppenweg mit Rundkieseln gepflastert.

Einen Teil des Weges laufe ich mit einem Paar vom Bodensee zusammen. Sie berichten von der explosionsartigen Vermehrung der gefährlichen Tigermücke n Palma aufgrund der zahlreichen Pfützen, die die Gewitter hinterlassen haben. Ich hoffe, die Stadt bekommt das Problem in den Griff, bis ich zum Rückflug wieder dahin zurückkehre.

Die Sicht auf die Tiefebene könnte von hier grandios sein, ist aber wolkenverhangen und diesig neblig in Richtung Palma. Man sieht, wie sich die Wolken jenseits der Tramuntana aufzulösen beginnen. Dennoch ist der Gipfelblick dann ein Erlebnis. Das Panorama umfasst die höchsten Gipfel der Tramuntana (nach Westen) und die diesige Ebene (nach Osten). Die Felswände vom Hochplateau fallen - ungesichert - mehrere hundert Meter senkrecht in die Tiefe.

Vom Castello stehen nur noch zwei Eingangstore. Das später hier eingerichtete Kloster wird als Refugio für Wanderer auf dem GR 221 genutzt. Die zahlreichen Tageswanderer hier oben sind fast ausschließlich Deutsche.

Einen Teil des Rückwegs laufe ich über den steileren aber kürzeren Bergpfad, der direkt unterhalb der Burg in Serpentinen abwärts führt. Dadurch erspare ich mir zwei Drittel der langen Zufahrtstraße.

Im Hostal schaue ich Nachrichten im Fernsehen: Es wird nur über die Flüchtlingskrise an den Grenzen Ungarns berichtet.


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