[ vorhergehender Tag] [Übersicht] [nachfolgender Tag]


9. Tag: Rovinj - Pula (60 km)
Sa, 11.04.2009


Dank der eingebauten Küche kann ich mir heute selbst ein ausführliches Frühstück bereiten. Sogar den Kühlschrank konnte ich nutzen, um meine Lebensmittelvorräte entsprechend zu kühlen. Die Nacht war allerdings wieder so kalt, dass es den Kühlschrank kaum gebraucht hätte. Morgens ist es zunächst neblig im Ort.

Die Ausfahrt an der Küste entlang endet unvermittelt an einem riesigen Campingplatz. Nur eine geschotterte Bike Route führt weiter. Ich kehre um, suche die richtige Ausfahrt zur Küstenstraße. Die nächstmögliche Straße ist nach Pula ausgeschildert. Ich wähle diese, sie ist überraschend stark befahren. Zu spät merke ich, dass ich nun doch auf der Hauptroute nach Bale bin.

Nach 14 anstrengenden Kilometern gönne ich mir einen Ortsrundgang durch den in das Kastell eingeschlossenen Ortskern. Der Platz vor der Kirche ist so idyllisch, dass ich mich nicht gleich loseisen kann. Ich lese (nachträglich), welche Perle an der istrischen Küste Rovinj ist und welche römischen Relikte in Pula zu finden sind - vor allem eine sehr gut erhaltene Arena. So bleibe ich nun doch noch zur Mittagspause in Bale und fahre erst gegen 13 Uhr weiter. Die Straße lässt sich jetzt gut fahren. Viele Sportradler begegnen mir oder überholen mich. Nervig sind - wie schon in den letzten Tagen - mehrere "Drecklaster", die - scheinbar sinnlos - Kies, Erde, Steine in beide Richtungen transportieren oder einfach nur leer durch die Gegend fahren. Sie sind ungeduldiger als die wenigen Fernlastwagen, die sich auf diese Nebenstrecke verirren.

Schon vor 15 Uhr bin ich in Pula. Die Uferstraße führt direkt an der Arena vorbei. Mit Hilfe von Lonely Planet und Jugendherbergsverzeichnis finde ich die Jugendherberge problemlos. Sie liegt am südlichen Ortsrand direkt am Meer, eine kleine Villa in einem Park, in dem noch mobile homes als Vierbettzimmer vermietet werden. Mein Zimmer im ersten Stock hat ein Fenster zum Meer - einfach traumhaft.

Nach dem üblichen Ausräumen meines Gepäcks starte ich mit leerem Rad in die Stadt zum Wochenendeinkauf. Es gibt einen Lidl an der äußeren Ringstraße. Als ich ihn erreiche, ist er schon geschlossen - seit 15 Uhr. Auch alle anderen Supermärkte, die sonst bis 21 Uhr offen sind, schließen heute schon um 15 Uhr. So muss ich zweieinhalb Tage (Ostersonntag und Ostermontag) mit meinen Resten auskommen. Ich durchstreife die Innenstadt, besichtige die Arena, die von außen von allen Seiten frei einsehbar ist. Der Eintritt soll 6 Euro kosten. Ein römischer Bogen und ein Augustustempel finden sich noch in der Stadt. Das ehemalige Forum ist auch heute noch der Rathausplatz. In der mittelalterlichen Kathedrale ist morgen um 10:30 Uhr Ostermesse. Dann kann ich sie von innen bewundern.

Der Rückweg bringt mich noch auf die Halbinsel Stoja. Auf der Stadtseite gibt es hier eine lebhafte Werftindustrie mit angrenzenden Wohnblocks für die ärmere Bevölkerung. Auf der anderen Seite beginnt ein ausgedehnter Campingpark mit grünen, buschgesäumten Parzellen - vorbildlich.


[ vorhergehender Tag] [Übersicht] [nachfolgender Tag]