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7. Tag: Trieste - Novigrad (75 km)
Do, 09.04.2009


Bis alles gerichtet ist für die nächste Etappe, ist es fast 10 Uhr. Die nun folgende Strecke kenne ich teilweise von gestern. Bis Koper nehme ich die kurze Variante über den Berg (parallel zur Autobahn). Kein Wegweiser gibt Hinweise, wie man als Radfahrer den Grenzübergang erreicht. In Koper finde ich schnell die richtige Ausfahrt in Richtung Kroatien. Ein 3 km langer Anstieg führt hoch auf den Bergrücken oberhalb der Stadt: Da heißt es schieben. Am höchsten Punkt leiste ich mir bereits die Mittagspause auf den Stufen einer Trattoria. Nach rasanter Abfahrt folgt noch eine kurze Talstrecke, dann ist Slowenien bereits durchquert.

Zum ersten Mal wird an einer Grenze mein Ausweis kontrolliert - Ich verlasse das Gebiet der EU. Auch in Kroatien sind Landschaften und Straßen sehr gepflegt, etwas italienischer vielleicht als Slowenien. Die Wegweiser sind hier allerdings sehr zahlreich und übersichtlich. Ich folge der direkten Straße an die Küste nach Umag.

Es ist ein kleines Städtchen mit schönem Hafen, aber einem hässlich modernisierten Hauptplatz. Noch beim Wegfahren frage ich in einer Pension nach dem Zimmerpreis: 55 Euro. Ich möchte heute einen Zeltplatz finden. Allerdings sind zunächst alle Campingplätze, die ich finde, noch geschlossen. Es sind gewaltige Anlagen mit allem Komfort, öffnen aber erst am 20. April oder gar erst Anfang Mai. Beim Autocamp Syrena habe ich jedoch Glück. Kurz hinter Novigrad gibt es einen großen Hotelkomplex mit zahlreichen deutschen Reisebussen und einem gepflegten Campingplatz. Ich kann mir auf einer Zeltwiese den Platz aussuchen.

Leider behindert Nebel vom Meer her die Sicht und macht die rote Erde feucht und schmierig. Nach dem Zeltaufbau laufe ich zu Fuß entlang des Ufers zum historischen Ortskern. Es gibt keinen Strand, nur Felsen oder künstliche Beton-Liegeflächen. Dahinter allerdings folgen grüne Liegewiesen. Novigrad liegt auf einer schmalen Halbinsel, ist also von drei Seiten vom Meer umgeben. Zum Teil grenzt das Meer direkt an die historische Stadtmauer.

Nach einer ausgiebigen Dusche in der sehr komfortablen Sanitäreinrichtung verkrieche ich mich im Zelt. Durch den Nebel ist jetzt alles klamm und es wird richtig kalt.


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