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Da ich erst 6 Wochen vor der Abreise gebucht habe, bleibt für die Hinreise nur ein Sitzplatz im Abteilwagen übrig. Auch auf Nachfrage vor Ort finde ich keinen Liegewgenplatz mehr. Wir sind nur zu viert im Abteil, so dass wir uns abwechseln auf zwei Plätzen quer setzen können, um die Füße hoch zu legen.
In Verona steigt der erste aus, danach kann ich mich über drei Plätze etwas ausstrecken.
In Florenz fährt der Anschlusszug nach Rom gerade mal 3 Minuten vor Ankunft des Nachtzuges ab. Obwohl ich den verspätet abfahrenden Zug noch erreiche, darf ich nicht mehr zusteigen, weil die Türverriegelung schon gesperrt ist. So bleiben mir zwei Stunden bis zum nächsten Zug mit Fahrradabteil, um durch Florenz zu bummeln. Ich nehme mein Fahrrad vollbeladen mit - an der Gepäckabgabe wartet eine 100 m lange Schlange.
Durch einen großen Verkaufsmarkt in den Nebenstraßen gelange ich zur Marktthalle, italienische Brötchen und Trauben besorge ich dort fürs Frühstück. Weiter führt die Rundfahrt zum Domplatz zu den Uffizien und zur Arnobrücke - überall stehen bereits lange Menschenschlangen an für den Eintritt. Herrliche Sonne lässt auf ein warmes Italien hoffen.
Mit dem Fahrrad darf ich nur Regionalzüge nutzen. So muss ich mich mit Umsteigen in Rom und Neapel nach Cosenza, dem Ziel meiner Bahnreise durchschlagen. Entsprechend lang sind die Fahrzeiten. In Rom schaffe ich den 3-Minuten-Anschluss nach Neapel noch, obwohl dieser nicht von meinem Reiseplan vorgesehen ist. So kann ich einen Zug früher als um 0:30 Uhr nach Cosenza kommen.
Der Zug nach Neapel ist knallvoll mit Tageseinkaufsgästen aus der Campania. Bis Neapel hat sich der Zug dann fast geleert. Den Zug 18:50 nach Cosenza nehmen nur noch wenige Reisende aus Neapel. Endlos zieht sich die Fahrt, weil der Zug an jedem Haltepunkt hält. Um 23:30 bin ich endlich in Cosenza.
Ein Taxifahrer vor dem Bahnhof sagt mir, dass es Hotels nur in der 4 km entfernten Innenstadt gibt. So tut mein Fahrrad zum erstenmal gute Dienste. Ich finde auf Anhieb das "Albergo Grisaro" das der DuMont-Führer empfiehlt. Es ist nur noch ein Zimmer ohne Dusche frei - nicht mal auf dem Gang gibt es eine Dusche, und das für 30 Euro.
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