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57. Tag: Neubrandenburg - Zehdenick (80 km)
Mo, 26.09.2011


Ein umfangreiches Hotelfrühstück stärkt für den Tag. Draußen ist es kühl aber sonnig. Auf Hinweis von Herrn Jahnkes starte ich auf dem 8 km langen Uferweg längs des Tollensees. Er grenzt direkt an die Stadt und zieht sich über 20 km nach Süden - ein Paradies für Segler und Angler. Im Sommer fährt dreimal am Tag auch ein Personenschiff.

In Klein Nemerow steige ich wieder hoch zur B 96 nach Neustrelitz. Sie ist schmal - alle Alleebäume blieben erhalten - hat noch wenig Verkehr. Die Stadteinfahrt nach Neustrelitz ist wenig attraktiv. In der Stadtmitte gibt es zwar einen großen Platz mit Springbrunnen - drum herum rattert aber der Durchgangsverkehr über das raue Kopfsteinpflaster.

Die Ausfahrt nach Fürstenberg ist - wie so oft - nicht beschildert. Zum Glück sind aber die alten Straßennamen erhalten geblieben. Gegen alle Wegweiser erreiche ich über Strelitz-Alt die B 96 erst wieder 6 km hinter der Stadt. Ich fahre nun im Wesentlichen durch das Havelland. Eine Kette von untereinander verbundenen Seen bildet den Flusslauf. Es gibt daher viele Freizeitboote. Fürstenberg ist ein Bootsparadies, die "Stadt am Wasser".

Von hier wähle ich eine Nebenstrecke bis Zehdenick. Sie ist entsprechend holprig - aber so gut wie verkehrsfrei. In der Touristen-Information in Neustrelitz erfuhr ich, dass diese Route Teil des Fernradwegs Kopenhagen - Berlin ist. Gleich am Ortseingang von Zehdenick verleitet mich ein Hinweisschild, bei einem privaten Zimmer-Anbieter anzuklopfen. Für 15 Euro gibts ein Zimmer in einer ausgebauten Kellerwohnung mit Küchenbenutzung, da überlege ich nicht lange. Nach dem Abladen des Gepäcks stelle ich jedoch mit Entsetzen fest, dass eine ganze Wand des Raumes sporig schwarz und verschimmelt ist. Ich merke das sofort in den Bronchien. Mein Hinweis an den Hausbesitzer löst überraschtes Erstaunen aus: das könne erst in den letzten Tagen passiert sein. Dass solch massive Schimmelbildung mindestens ein halbes Jahr braucht, weist er ungläubig von sich.

Bei der Stadtrundfahrt entdecke ich die schön renovierte Hauptstraße mit vielen barocken Häusern. Abends koche ich in der Gästeküche das übliche "Weltreisemenue". Um nicht zu lange in dem verschimmelten Raum bleiben zu müssen, wird es ein langer Fernsehabend im Aufenthaltsraum der Wohnung.


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