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Einen zusätzlichen Tag gönne ich mir noch, die schöne Stadt Stralsund anzuschauen. Vormittags nehme ich das Fahrrad mit. Schon im Hafen gerate ich in eine Werbeveranstaltung der Bundeswehr. Dort liegt die alte "Gorch Fock" - Vorgängerin des jetzt so berüchtigten Marine-Schul-Schiffs.
Von dort gehts über die holprigen Gassen zum alten Marktplatz. Er wird beherrscht von der riesigen, gotischen Marienkirche und - vielen parkenden Autos. An der Stadtmauer entlang gelange ich zum Strand, der sich an den Hafen anschließt. Da die Insel Rügen den direkten Zugang zum Meer versperrt, handelt es sich hierbei um das leicht anrüchige Wasser des Strelasunds. Dennoch baden zwei junge Spanier dort.
Auf dem Rückweg kann ich beim Aldi wieder Vorräte fassen - endlich gibts den berühmten Marzipan-Christstollen. Mittagsdpause ist im Anschluss im Hostel. Danach breche ich zu Fuß nochmals auf, auf der Suche nach einem katholischen Vorabendgottesdienst. Zuerst komme ich am "Heilig-Geist-Kloster" vorbei. Früher war es das städtische Pflegeheim. Nach der Renovierung bis 2005 sind jetzt kleinste Wohnungen in den "Zellen" eingebaut - zugänglich über einen überdachten Klostergang.
In der benachbarten katholischen Kirche treffe ich eine rüstige Siebzigjährige, die den Blumenschmuck für morgen erneuert. Sie erzählt mir von der Zeit in der DDR, als sie mit der Sammelbüchse für die Caritas auf die Straße ging, von ihrer Tochter, von ihrem Haus an den "Teichen", ihren Enkeln (der 29-jährige wohnt noch bei der Oma), ihr halbes Leben...
Der Vorabendgottesdienst ist in der St.Josefs-Kapelle im Altenheim neben dem Bahnhof. Dorthin gelange ich über die "weißen Brücken": Das ist ein Rad- und Fußweg quer über die Teiche, von dem man fulminante Blicke auf die Altstadt genießt. Der Gottesdienst ist gut besucht - gehalten von einem ungarischen Priester.
Nach dem langen Rückmarsch gibts ein selbst gekochtes Abendessen. Im Fernsehen wird über den Papst und Putin informiert. Elstner interviewt eine demenzkranke Verfechterin des selbstständigen Wohnens: Die noch vorhandenen Ressourcen der Demenzkranken sollten gefördert werden, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.
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