[ vorhergehender Tag] [Übersicht] [nachfolgender Tag]
Der Morgen weckt mich mit blauem Himmel und Sonnenschein. Bis 9:00 Uhr bin ich startklar. Der Versuch, zu Hause anzurufen , schlägt fehl - besetzt.
Brookings ist eine recht lebhafte Stadt - mit schöner Küste. Man merkt, dass es die letzte oder von Kalifornien aus gesehen die erste in einem neuen Bundesstaat ist. Gleich hinter der Ortsdurchfahrt führt der Weg durch den Hafen, dann vorbei an Villen schließlich Farmen bis zur kalifornischen Grenze. Ein freundlicher Sportradfahrer schießt das obligatorische Foto mit dem "Welcome to California" - Schild.
Auch hier führt die Route durchweg abseits der 101 über ländliche Nebenstraßen. Während in Oregon vor allem Viehwirtschaft betrieben wurde, gibt es hier - darüber hinaus - intensive Gemüseanbauflächen mit künstlicher Beregnung - fast wie bei uns in der Pfalz.
Crescent City war 1964 von einer "Tsunami"-Welle völlig zerstört worden. Es ist jetzt großzügig wieder erstanden. Im freundlichen großen Park mache ich ausgiebig Mittagspause mit einem ganzen gegrillten Hähnchen und einer Gallone Orangenlimonade ("Squash"). Danach hilft nur noch ein Mittagsschlaf auf der frisch gewässerten grünen Wiese.
Die zweite Tagesetappe wird anstrengend. Zuerst geht es 400 m hoch in den Redwood State Park. Da hilft nur Schieben (ca 5/4 Stunden). Die rasante Abfahrt muss wegen schlechter Wegstrecke stark gebremst erfolgen. An vielen Stellen rutscht die Straße zum Meer hin weg. Statt den Unterbau zu stabilisieren, wird einfach mit Asphalt aufgefüllt. Dabei entstehen auf der Straße jedesmal harte Kanten.
Nun sitze ich auf dem Balkon des Redwood Hostel bei Clamath in der Sonne mit Blick auf das Meer. Nur der laute Verkehr auf der 101 stört die Idylle etwas.
Die Herbergsfamilie ist ziemlich grün-alternativ angehaucht. Am Eingang werden die Schuhe ausgezogen. Der Müll wird siebenfach sortiert. Im Aufenthaltsraum liegen Zeitungen von grünen Aktivisten aus Kalifornien. Er ist so gemütlich, dass er mich - bei sanfter Musik - zum Schmökern in den Umweltzeitungen bis 11:00 Uhr nachts verleitet. Im Wesentlichen geht es den Umweltschützern darum, dass die Umweltgesetzgebung, die unter Carter erlassen wurde, nun - unter Bush - nicht wieder rückgängig gemacht wird.
Ich treffe einen jungen Ingenieur aus Hof, der für die Inbetriebnahme der neuen NeiTec-ICEs der DB AG zuständig ist. Er schafft für Siemens und hat seinen Urlaub auf 5 Monate anwachsen lassen. Jetzt plant er eine Weltreise: USA - Neuseeland - Südafrika.
[ vorhergehender Tag] [Übersicht] [nachfolgender Tag]