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Heute darf ich an einem Projekttag der Deutschen Schule in Istanbul teilnehmen. Schon um 6:15 Uhr gibts Frühstück. Markus und sein 5-jähriger Sohn fahren jeden Morgen um 6:50 Uhr mit dem privaten Schulbus (vom Elternverein organisiert) zur Schule am Galata-Turm. Das dauert etwa eine Stunde.
Dort geht Sohn Nikki in die Vorschule. Markus sucht die Schüler zusammen, die heute an der
Besichtigung des islamischen Heiligtums in Eyüp teilnehmen. Dort liegt der Bannerträger des
Propheten Mohammed begraben.
Wir starten (8 Schüler, 3 Kollegen und ich) mit dem Schiff in die Seitenbucht "Goldenes
Horn". Vorbei geht es an zwei Brücken. Die alte Galata-Brücke, wie man sie aus allerlei
Filmen kennt, schwimmt noch zerlegt im hinteren Teil der Bucht, bis sich ein Käufer findet.
Am Ziel geht es weiter mit einer hochmodernen Seilbahn zum Cafe "Pierre Loti", wo der
französische Dichter einen Raum mit Aussicht auf Istanbul benutzte zum Schreiben seiner
Romane. Bei der kurzen Teepause für uns und unsere Schüler beobachten wir einen türkischen
Bub im feierlichen Kostüm, der mit der ganzen Großfamilie ankommt. Er hat gerade seine
Beschneidung hinter sich.
Abwärts laufen wir zu Fuß durch einen großen islamischen Friedhof zur Moschee "Eyüp Sultan
Camii". Dort geht es zu wie in jedem Wallfahrtsort: Scharen pilgern am Grab des moslemischen
Heiligen vorbei. Unsere Schüler haben kaum Interesse daran.
Nach der Rückfahrt mit dem Boot wählen wir noch die älteste unterirdische Standseilbahn
hoch auf den Hügel zur Schule. Oben steht noch das repräsentative Bahnhofsgebäude des
französischen Erbauers. Nach kurzer Pause im Lehrerzimmer bringt uns der Schulbus wieder
zurück nach Sariyer. Wir reden über die Schulentwicklung: Als Startveranstaltung zur
Schulprogrammentwicklung war Klippert persönlich in Istanbul, um ein dreitägiges Seminar
mit dem Kollegium zu halten.
Ein schnelles, aber umfangreiches Mittagessen, dann muss Christine, Markus' Frau, schon
wiederr in die Stadt, um dem Sohn die Ausstattung für die Vorschulübernachtung zu bringen.
Zurück fahre ich den Weg am Bosporus entlang doppelt so schnell wie auf dem Hinweg. In
eineinhalb Stunden bin ich an der großen Schiffsanlegestelle "Cabatas". Hier starten die
alten Dampfer - jetzt mit Dieselmotor - zu den autofreien Prinzeninseln und bis Yalova. Ich
umgehe so die 100 km lange Stadt- und Industriezone bis Izmit und spare zwei uninteressante
Tage. Auf der Fähre werde ich von drei Männern, die sich umfangreich für die
zweieinhalbstündige Fahrt versorgt haben, zum Picknick auf Deck eingeladen.
In Yalova finde ich 100 m vom Fähranleger gleich ein preiswertes Hotel (Zimmer für 20 Ytl.) , obwohl es schon 21:30 Uhr ist. Auch Nachschub an Getränken kann ich beim Dia noch besorgen, da er bis 22:00 Uhr geöffnet hat. So ist das Abendessen gesichert.
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