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Bei leichtem Rückenwind geht die Fahrt heute schneller als vor vier Wochen. Wieder fahre ich entlang der riesigen Township Khayelitsha. Heute Morgen ist es aber ruhiger auf der Straße. Kaum jemand lungert am Straßenrand herum oder läuft auf dem Seitenstreifen. Direkt hinter der zentralen Kläranlage, deren Gerüche sich bei Südwestwind über die Siedlung ergießen, biegt die Straße nach Macassar rechts ab. Zwei große Sandfirmen baggern eine der uralten Dünen weg. Daneben beginnt dann das Nature Reserve, um wenigstens die anderen Dünen zu schützen. Durch den Ort komme ich leider nicht, die Straße führt im großen Bogen drum herum. So bleibt mir das islamische Heiligtum. das hier eingerichtet ist, verborgen.
Kurz nach Überquerung der N2 geht es nach rechts auf die R102, die ehemalige N2. Auch sie ist vierspurig und führt an Somerset vorbei. Ich biege auf die R44 ab und fahre direkt nach Strand. Dieser Badeort versucht das Flair der Côte d’Azur nachzuahmen. Dazu fehlen aber die Badegäste. Trotz großer Apartmenttürme verliert sich kaum jemand an den Strand oder die Promenade. Ich nutze eine windgeschützte Stelle für eine kurze Mittagspause. Dann geht es weiter nach Gordon’s Bay.
Auch dieser Ort erstreckt sich über mehrere Kilometer entlang der Küste. Noch vor dem Zentrum liegt die Villa des Onky-Donky Backpackers. Das Hauss selbst findet sich in einer Wohnstraße hinter dem Einkaufszentrum. Vornehmlich schwarze Dauergäste belegen das untere Dormitory. Im Dachgeschoss bin ich mit einem Reisen aus Simbabwe allein. Die Abendbesichtigung führt zum Badestrand des Ortes. Er liegt etwas windgeschützt am Rand der Bucht, ist aber auch wieder menschenleer. Nur wenige Geschäfte gibt es im Ort, der Einkauf spielt sich im Pck’nPay im Ortseingang ab. Auch ich vervollständige meinen Proviant. Zum Abendessen gibt es gebratene Hähnchenbrust und frisch gebackenes Brot.
Im Fernsehzimmer verleitet der Digitalempfänger zum langen Abend mit Hollywood-Klassikern: ein Film mit Liz Taylor und Richard Burton in ihrer Paraderolle als zerstrittenes Ehepaar, dann Westworld, Buch und Regie Michael Crichton: die beklemmende Zukunftsvision einer Computer- und Roboterwelt, die sich selbstständig macht und die Menschen vernichtet, wurde schon vorausgedacht - mit wunderschönen antiquierten Rechnern.
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