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30. Tag: Graz - Böhl-Iggelheim (Zug) (5 km)
Mo, 31.08.2020


Die lange Rückreise beginnt mit sehr frühem Aufstehen. Um 06:00 Uhr klingelt der Wecker. Obwohl alles wesentliche schon gepackt ist, muss noch die Wohnung aufgeräumt werden, müssen die letzten Teile im Rucksack bzw. in den Seitentaschen verstaut werden. Nach kurzem Frühstück wird die Wohnung wieder verschlossen, wie ich sie vorgefunden habe. Der Schlüssel verschwindet im codegesicherten Kästchen.

Ungewohnt ist die Fahrt mit dem schweren Rad zum Bahnhof – zum Glück ist sie nur kurz. Anders als bei der Ankunft funktionieren heute Morgen die Aufzüge, sodass ich entspannt meinen Bahnsteig erreiche. Der kurze Vier-Wagen- Zug steht schon bereit zum Einsteigen. Wie auf der Hinfahrt kann ich das Rad im Steuerwagen an der Fensterwand verzurren. Der Rucksack kommt ins Gepäcknetz.

In Graz scheint noch die Sonne. Die Fahrt über die eingleisige Strecke lässt sich heute gut verfolgen. Auf der Passhöhe wird es jedoch regnerisch. Den EC nach Mainz könnte ich schon in Schwarzach erreichen – ich halte mich aber an die offizielle Umsteigestation in Salzburg.

Heftiger Nieselregen setzt kurz vor Einfahrt in Salzburg ein. Das Rad muss zum Umsteigen wieder bepackt werden – dann geht es über die Aufzüge auf den Abfahrts-Bahnsteig. Der EC steht schon seit einer Viertelstunde bereit zum Einsteigen. Der Gepäckwagen hängt jedoch ganz am Ende – dort, wo das Bahnsteigdach endet. Ich erreiche den Einstieg bei strömendem Regen, stemme das Rad durch den schmalen Einstieg des Steuerwagens. Das Radabteil ist schon gut belegt. Zum Glück sind die Radständer ebenerdig. Ich zwänge das Rad – mit en Seitentaschen – in eine Lücke zwischen zwei bereits abgestellte Räder.

Die Fahrt mit dem „Hecken-EC“ verläuft genauso ungewöhnlich wie auf dem Hinweg. Nach mehreren Halten im Allgäu wird München Hbf umgangen. Der EC nutzt die Güterzugkurve in München Ost. Der nächste Halt ist dann erst in Würzburg – selbst der Bahnhof in Augsburg wird ohne Halt durchfahren. Da der EC mit vielen Güterzügen konkurriert , gibt es mehrere längere Wartehalte auf freier Strecke. Die dadurch erzeugte Verspätung erlaubt es im Rhein-Main-Gebiet nicht mehr, die geplante Trasse über Darmstadt zu befahren. Über abenteuerliche Weichenverbindungen landen wir schließlich auf der Flughafenbahn. Im Bahnhof Sportfeld muss der ICE Mannheim – Frankfurt kurz halten, um die Durchfahrt quer zu allen Gleisen zu ermöglichen.

In Manz reicht die Umsteigezeit gerade noch zum Erreichen des Regional-Express Mainz -Schifferstadt - Karlsruhe. Endlich kann das Rad wieder – voll bepackt – ebenerdig in den Zug geschoben werden. Eine Notbremsung in Oggersheim kostet nochmal 10 Minuten Wartezeit. Die S-Bahn in Schifferstadt erreiche ich trotzdem noch. Fast pünktlich bin ich am Abend wieder in Böhl-Iggelheim.


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