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11. Tag: Utrecht - Amsterdam (40 km)
Fr, 12.07.2019


Der Aufwand, morgens die Taschen wieder zu packen, ist ungleich höher als sonst. Es gibt keinerlei Ablagemöglichkeiten, nicht einmal Licht. Nach dem CheckOut – die Chipkarte wird nun doch vom Personal ausgebucht – bin ich erfreut, dass mein Rad (vollständig ! ) immer noch am selben Platz im unbewachten Fahrradständer steht. Ich belade das Rad, warte einen kurzen Regenguss ab und starte dann genau auf der Straße, an der das Hostel liegt, nach Westen auf dem „Amsterdamse Straat Weg“.

Fast 10 km geht’s durch Industrie- und Wohnanlagen. Die Straße trifft auf den „Amsterdam Rijn Kanal“. In Breukelen findet sich eine Bank für die (verspätete) Frühstückspause. Sie steht auf dem Dorfplatz zwischen ALDI und Kirche umgeben von parkenden Autos und rangierenden LKWs. Nach kurzer Ruhe beginnt ein heftiges Gewitter gegen 12:00 Uhr mittags. Ich rette mich in den ALDI – das bepackte Rad steht leider im Regen. Nach einer halben Stunde ist das Gröbste vorbei. Ich traue mich wieder auf die Piste – anfangs sogar ohne Regencape. Leider kommt das Gewitter wieder zurück. Ich warte in einem Bushäuschen, nutze danach für die Weiterfahrt das Regencape.

Eine schmale Straße mit begleitendem „schlechten Radweg“ führt am Kanal entlang nun von Kerklaan nach Weesp. Wenn ich mich wegen der vielen Holperfallen des Radwegs auf die Fahrbahn wage, werden die Autofahrer aggressiv, wie ich sie Radfahrern gegenüber in Holland noch nicht erlebt habe. Bei dauerndem Nieselregen ist die glatte Fahrbahn angenehmer als die holprige Radroute.

Nach dem Überqueren des Kanals beginnt die Stadteinfahrt nach Amsterdam (S 113). Auch hier sind es wieder 10 km bis zum Zentrum. Erst beim dritten Versuch finde ich die richtige Abzweigung in den Stadtteil „Zeeburg“ zur Borneostraße, die mich zum StayOkay Hostel führt. Inzwischen bin ich und das halbe Gepäck durchnässt und froh endlich im Trockenen zu sein.

Ich erhalte für drei Nächte ein unteres Bett in einem relativ großen Sechs-Mann-Schlafsaal - wohltuend nach der Enge im BUNK-Hostel. Im Zimmer hänge ich die feucht gewordenen Sachen an verschiedene Objekte an der Wand – echte Haken gibt es nicht – wie so oft.

Ein erster Spaziergang – leider ohne Stadtplan – führt mich in den Außenbereich des Zentrums. Ein leicht alternativ angehauchtes Viertel mit alten Mietshäusern hat die halbe Gehwegbreite mit ausladenden Blumenkübeln gestaltet. Am breiten Nordseekanal kehre ich um. In den Einfahrtgleisen zum Zentralbahnhof steht noch – etwas verwittert – eine komplette Diesel-Tee-Garnitur aus den 80iger Jahren.

Im Hostel darf ich den Speisesaal nutzen für mein selbst gemachtes Abendbrot. Morgen gönne ich mir das Frühstücks-Buffet des Hostels (nur 7 Euro) nach zwei Tagen ohne Frühstück im BULK-Hotel


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