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3. Tag: Oberwesel - Andernach (70 km)
Do, 04.07.2019


Die Jugendherberge „Rheintal“ in Oberwesel besitzt verwirrend viele Gänge und Treppen – teilweise nur für das Personal erlaubt. Mein Gepäck bringe ich trotzdem über den Lieferanteneingang zum Parkplatz für Mitarbeiter. Dorthin mündet auch der Ausgang des Fahrradkellers.

Das Frühstücks-Buffet enthält – wie bei Jugendherbergen üblich – keine besonderen Zutaten. Es reicht aber. Mir wird ein Platz am Ende des „Familientisches“ zugewiesen. Alle anderen sind von Schulklassen und Reisegruppen belegt.

Der Abstieg vom Schlossberg ins Rheintal geht schnell, strapaziert aber kurzzeitig die Bremsen. Unten finde ich sofort wieder die B 9 mit ihrem begleitenden Radweg. Unmittelbar nach Oberwesel umrundet die B 9 den Loreley-Felsen . Im gegenüber liegenden St. Goar hat sich ein riesiger Campingplatz eingenistet. Trotz Sommerferien sind noch Plätze frei. Die Schiffe auf dem Rhein kämpfen gegen die Strömung an. Auf der Wasseroberfläche sieht man Schaumkronen wie bei einem Gebirgsbach. Gesichert ist der Bereich durch ein Warnsystem für Schiffe an beiden Zufahrten. Besonders viele Kreuzfahrtschiffe fahren heute flussaufwärts.

In Boppard fasse ich in der Fußgängerzone beim Penny Getränke und Brot nach. Im nächsten Ort Rhens genieße ich die Mittagspause in einem kleinen schattigen Park direkt am Rhein. Bei der Ausfahrt in Richtung Koblenz komme ich an den umfangreichen Produktionsanlagen der „Rhenser Quelle“ vorbei.

Direkt danach beginnen die Vororte von Koblenz. Im Süden von Koblenz stehen zahlreiche prunkvolle Villen aus den dreißiger Jahren. Der Parkweg am Rhein führt mich direkt zum „Deutschen Eck“, vorbei an der Talstation der Kabinenseilbahn zur Festung „Ehrenbreitstein“. Eine kurze Stadtrundfahrt durch die Altstadt führt zur Moselbrücke. Von da erreicht man durch die nördlichen Vororte wieder den Rheinuferweg – hier als „Leinpfad“ bezeichnet und manchmal äußerst schmal.

In Weißenthum lege ich nochmal eine kurze Pause ein. Über die Industriegebiete von Andernach vorbei an den Stahlverarbeitern „Thales“ und „Rasselstein“ erreiche das Hotel „Andernacher Hof“ direkt am Bahnhof. Es wird nur noch als Pension betrieben. Man muss klingeln bzw. anrufen fürs CheckIn. Es gibt nur noch Frühstück als Essensangebot.

Der Rundgang durch die Stadt offenbart manch schöne Ecke. Allerdings haben nur wenige Häuser den Krieg überlebt. Andernach nimmt am Wettbewerb „essbare Stadt“ als einzige deutsche Stadt teil.


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