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91. Tag: Stawell - Ararat (30 km) - Melbourne (Bahn)
Di, 13.02.2007


Ich schlafe schlecht heute Nacht. Vielleicht zeigt der Tee zum Abendessen seine Wirkung. Heftiges Schreien hunderter weißer Kakadus begleitet den Sonnenuntergang und auch wieder den Sonnenaufgang. Beim Blick auf den Zeltboden eine böse Überraschung: Durch ein winziges Loch, das durch ein wegfliegendes Streichholz entstanden ist, hat sich eine Ameisenstraße zur Lebensmitteltasche gebildet. Leider ist auch die an der Unterseite löchrig durchgeschürft. In der Laundry leere ich die Packtasche komplett aus. Die kleinen Biester finden jede undichte Stelle, zwischen den Tellern, dem Brot usw. Alles muss ausgeklopft werden. Dann erst gibt es Frühstück. Zeltboden und Taschen werden ausgekehrt, dann ist wieder Ruhe.

Die Fahrt heute ist angenehmer als erwartet. Der Wind hat sich gedreht und unterstützt meine Fahrt. Die A 8 ist hügelig und stark befahren, das zwingt mich immer wieder zum Ausweichen auf den Seitenstreifen. Dennoch bin ich nach eineinhalb Stunden am Ziel: Durchschnittsgeschwindigkeit 20 km/h.

Die Fahrkarte für die letzten 2w00 km nach Melbourne kostet 23,40 $. Der Bombardier Breitspur-Triebwagen aus Melbourne fährt gerade ein. Er wartet mit laufendem Motor jetzt zwei Stunden bis zur Rückfahrt.

Eine Überraschung am Rande: Gegen 11.30 h hält der Normalspur-Overlander (Melbourne - Adelaide) an der anderen Seite des Bahnsteigs. GSWR (Great South Western Railway) fährt dreimal die Woche von Melbourne nach Adelaide und hält in Ararat.

In Melbourne finde ich schnell wieder zum YHA Hostel. Es hat Platz für die letzten drei Nächte. Nach dem Verstauen des Gepäcks mache ich mich auf in die Stadt, berichte in der State Library per Mail von den letzten Tagen und bin rechtzeitig zum Evensong in der anglikanischen St. Paul's Cathedral. Nur die Männerstimmen singen, vierstimmig. Ein Genuss!

Auf dem Rückweg zum Hostel besorge ich noch Proviant für die nächsten drei Tage. Dann gibt es ein reichhaltiges Abendessen.

Heute Nacht lädt der Comedy Club in Melbourne die YHA Gäste zum kostenlosen Besuch der Newcomer Vorstellung ein. Jeder hat 5 Minuten, am schlechtesten sind die zusammenhanglos aneinander gereihten Gags, meist aus der untersten Schublade. Einige bringen aber gute schauspielerische Ansätze und eine zusammenhängende Geschichte. Zum Teil ist das Englisch auch nur schwer verständlich.


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