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Die für heute vorgeschlagene Tour halbiere ich in Ulladulla. Die Straße folgt ausschließlich dem Princes-Highway, mit viel Verkehr. Ungeduldige Urlauber sind die schlimmsten Raser. Die Polizei hat mehrfach Geschwindigkeitskontrollen eingerichtet. Mittagspause ist in der sehr idyllisch gelegenen Buch von Tabourie Lake. Die Brandung, die sich am menschenleeren Strand bricht, bewegt lediglich einige Wellensurfer im Neoprenanzug ins Wasser zu gehen. Es nieselt leicht, richtiges Nordseewetter. Dennoch komme ich trocken nach Ulladulla. Im hieseigen Backpacker-Hostel finde ich Unterkunft im Vierbettkämmerchen für 25 $. Im Gegenzug dazu sind die Gemeinschaftsräume und die Küche sehr großzügig.
Das Mailen in der Bibliothek scheitert am Zusammenbruch des Computernetzes. Ich kann aber meinen bereits geschriebenen Reisebericht aus Diskette sichern. Vielleicht gelingt es mir, von einer anderen Stelle den Text abzuschicken.
Auf der Veranda nach dem Abendessen sitzen wieder einige Gäste zusammen, ein Pärchen aus Deutschland, drei schweizer Handwerker, die sich eine zweieinhalbmonatige Australienreise zusammengespart haben und zwei Holländer. Die Motivationen für die Reise sind so verschieden wie die Lebensgeschichten: Die junge Frau aus Deutschland ist gebürtig aus Bangladesch und lebt seit 17 Jahren in Deutschland. Trotz bereits gebuchtem Studienplatz hat sie doch erst noch gejobbt und jetzt die dreimonatige Australienreise eingelegt. Der eine Holländer ist Umweltingenieur und hat schon ein Trinkwasserprojekt in Bangladesch organisiert, um giftiges Arsen aus dem Wasser zu filtern. Er berichtet von schauerlichen Zuständen in diesem ärmsten Land des indischen Subkontinents. Es fällt schwer, sich so rechtzeitig von den Gesprächen loszueisen, um morgens wieder um 7.30 Uhr aufstehen zu können.
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