Aktuelle Bilder gibt es in der Gallerie.
Abflug in Frankfurt | 15 Nov |
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Hallo aus Frankfurt,
Wieder einmal stehe ich im SAMSUNG E-Center.
Viele Grüße Joachim |
Kuala Lumpur (KL) | 17 Nov |
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Hallo,
nach 11 Stunden Flug und 7 Stunden Zeitverschiebung landet der Flug MH 0005 der Malaysian Airlines in der Malayischen Hauptstadt Kuala Lumpur.
Im hochmodernen neuen Flughafengebäude kann ich noch vor dem Ausgang Geld wechseln - 1 Euro sind 4,5 malayische Ringgit - und die Fahrkarte für die neue Schnellbahn in die Innenstadt erwerben. Mit Einreisestempel im Pass ohne Gepäckkontrolle bin ich sofort im unterirdischen Bahnhof. Alle 20 Minuten fährt ein Zug. Für die etwa 50 km braucht er 28 Minuten. Aus dem Zugfenster sehe ich, dass der Flughafen rings umgeben ist von einer palmenbewachsenen Sumpflandschaft. Es ist hier schwül heiss - ca 30 Grad Celsius. KL liegt ja auch fast am äquator. Am Endbahnhof in der Innenstadt werde ich von einem freundlichen "Porter" zum Gepäckaufbewahrungsschalter "Left Baggage" geleitet. Die Fahrradtasche bleibt hier. Mit der "Monorail" - einer aufgeständerten Gummistrassenbahn - komme ich ins Hotelviertel. Dank eines Innenstadtplans aus dem Internet finde ich sofort mein Hotel, das "Radius International". Es ist jetzt erst 08:30, das Zimmer kann ich aber erst um 14:00 Uhr belegen. So lasse ich mein Gepäck im Hotel und starte zu einer ersten Stadterkundung - natürlich zu den "Petronas Towers". Der Weg dorthin ist zwar kurz aber unübersichtlich. Die Verkehrswege sind - fast amerikanisch - vor allem für Autofahrer günstig. Dennoch haben sich Fussgängerschleichwege entwickelt, zum Teil über Privatparkplätze und durch Hotellobies. Das KLCC - dort stehen die für kurze Zeit höchsten Wlkenkratzer der Welt - ist zunächst ein riesiges Einkaufszentrum. Schon morgens werden warme Speisen angeboten. Die Läden öffnen einheitlich von 10:00 bis 22:00 Uhr. Vor dem Zentrum ist ein gepflegter Park angelegt - mit vielen Kinderspielmöglichkeiten. Der Rückweg gegen Mittag bringt eine überraschung. Entlang der Nebenstrassen haben sich - mitten im Geschäftsviertel - über hundert Garküchen angesiedelt. Zum Teil bestehen sie nur aus dem Beiwagen eines Mopeds ! Dort werden vor Ort - mit Gas oder Petroleumbrenner - chinesische, malayische, indische Speisen im Wok gedünstet und frisch an die Wartenden ausgegeben. Die Bürokleidung kontrastiert stark mit den primitiven Küchen. Das Geschirr ist grundsätzlich aus Plastik und wird in grossen Schüsseln am Boden gespült. Eine unbeschreibliche Brühe aus Essensresten, Spülwasser ergiesst sich in die Strassengräben, die grösstenteils offen auch die Innenstadtstrassen entwässern... Wieder im Hotel hole ich einen Teil des Schlafdefizits nach. Von 14:00 bis 18:00 Uhr geniese ich eine ausführliche Dusche und die Ruhe in einem klimatisiertes Doppelzimmer. Am Abend gibt es ein Tropengewitter. Warmer Sprüregen erhöht die Luftfeuchtigkeit auf 100%. Es bleibt warm (etwa 30 Grad Celsius). Da es inzwischen übergangslos dunkel geworden ist, verliere ich mich im grössten Shopping-Center der Stadt "Times Square". Dort ist ein kompletter Kirmesplatz im Innern auf mehreren Etagen aufgebaut. Zwischen allen Attraktionen rast eine gigantische Achterbahn - mit zwei Loopings - hindurch. Das hiesige IMAX bringt heute - zum weltweiten Filmstart "Casino Royal" den neuen James Bond. Für nur 15 RM (= 2 Euro) erlebe ich die Stuntszenen auf der gigantischen IMAX-Leinwand. Der Fim ist aber insgesamt sehr viel persönlicher als die bisherigen - keine reine Technikschlacht. In der Lokalzeitung heute morgen wird der Film auch eher mit den frühen Sean-Connery-Filmen verglichen. Trotz englischer Sprache gibt es Untertitel in Malayisch und Chinesisch. Da jeder sein Handy mitnehmen und anlassen darf, werden wahrscheinlich hier die abgefilmten Raubkopien der Filme erzeugt, die man dann im Internet findet. Das Frühstück heute Morgen ist ein gigantisches Buffet - mit europäischen, englischen, aber auch asiatischen Zutaten. So kann ich zwischen Croissant, Baked Beans und Hühnchen mit Reis wählen. Heute Abend geht die Maschine nach Melbourne erst um 21:30 Uhr. So kann ich noch einen Stadtspaziergang vorausschicken. Die TM (Telekom Malaysia) stellt in ihrem Stadtbüro kostenlose Internetrechner zur Verfügung - also eine gute Gelegenheit für diesen ausführlichen Reisebericht aus KL. Viele Grüsse Joachim |
Melbourne | 20 Nov |
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Hallo,
erste Grüsse sende ich nun aus dem sonnigen Australien. Hier ist der Himmel etwas bewölkt, die Temperaturen liegen tagsüber aber bei 30 Grad, abends wird es noch etwas kühler. Mein Abflug aus Kuala Lumpur verläuft fast genauso reibungslos wie die Ankunft. Mit Monorail aus der Innenstadt und Flughafen-Express zum Airport komme ich trotz Rush Hour schnell und pünktlich durch den Verkehr. Auf der Flughafen-Autobahn herrscht der übliche Verkehrsstau. Eine unangenehnme überraschung erlebe ich beim Check-In: Auf meinem Flugschein sind nur 20 kg Freigepäck vermerkt. Ich habe aber wieder 30 kg dabei. Nach einigem Hin und Her einigen wir uns darauf, dass ich das Zelt vom Rucksack abnehme und mit ins Handgepäck nehme. So komme ich um die sonst fälligen Gebühren von 25 Euro herum. Der siebenstündige Flug nach Melbourne verläuft überraschend kurzweilig: Erst um 23:00 Uhr gibt es ein warmes Abendessen. Dann schaue ich mir den neuen PIXAR-Film "Toy Story II" an. Nach kurzer Ruhepause gibt es schon wieder Frühstück. In Melbourne erwarten mich dann nochmal strenge Quarantäne-Kontrollen. Das gesamte Reisegepäck wird nochmals gescannt, um unerlaubte Lebensmittel zu entdecken. Ich gebe vorsichtshalber gleich meine Suppenwürfel an, reihe mich also geduldig in die Schlange ein, die zur Gepäckkontrolle muss. Nach kurzem Blick auf die Packung kann ich alles wieder einpacken. Das restliche Gepäck wird nun nicht mal mehr gescannt.
Vom Flughafen bringt meich der recht teure Skybus (15 $) in die City. Allerdings ist im Preis dann noch der Transfer zu den jeweiligen Hotels bzw. der Jugendherberge enthalten. Um 09:00 Uhr kann ich mich anmelden, meine Vorbuchung per Internet war erfolgreich. Allerdings muss ich bis 12:00 Uhr noch auf das Zimmer warten. In der Selbstkocherküche finde ich in den Resten der bereits abgereisten Gäste eine Packung Curry-Nudeln. So gibt es gleich ein warmes Mittagessen.
Bei Vodafone entdecke ich ein günstiges Prepaid Mobile Phone für 79 $. Die Tarife sind jedoch extrem undurchsichtig. Ich lasse mir Bedenkzeit. Eine Safeway stattet mich mit den nötigen Grundnahrungsmitteln aus. Auf dem Rückweg finde ich beim Chinesen eine Telefonkarte für 8$, mit der ich über 11 Stunden vom Festnetz nach Deutschland telefonieren kann. Das wird abends gleich ausprobiert. Leider muss vorher aber 50 ct für ein Ortsgespräch eingeworfen werden. Die sind verloren, wenn der Vermittlungs-Computer gerade besetzt meldet. Der Sonntag beginnt mit einem katholischen Gottesdienst in der benachbarten St Mary's Church. Der neugotische Bau wird gerade aufwändig renoviert. Zur Fertigstellung in zwei Jahren hofft man auf einen Besuch des Paptes, der dann sowieso nach Australien reist. Mit einen Sunday Saver Ticket für nur 2.50$ kann ich den ganzen Tag den öffentlichen Nahverkehr im Grossraum Melbourne nutzen. Zuerst bringt mich die Strassenbahn wieder zum Vodafone-Händler in er Lygon-Street. Eine junge Dame erläutert mir Handyneuling mit viel Geduld die Funktionen des Nokia-Geräts, setzt die SIM-Karte ein und schaltet das Guthaben frei. Für insgesamt 99 $ kann ich jetzt etwa 30 Min telefonieren, aber vor allem auch angerufen werden. Die Linie 16 bringt mich jetzt von der Melbourne University in den Badeort St Kilda in der St Phillip's Bucht. Dort ist Künstlermarkt an der Promenade. An der viktorianischen Pier fährt die Fähre zur gegenüberliegen Williamstown. Von dort bringt mich die CONNEX-S-Bahn zuerück nach Melbourne. Als Bahn-Freak lege ich nun noch eine längere Fahrt nach Lilydale in die ländliche Umgebung drauf. Leider wird heute ein Teil der Strecke durch Busersatzverkehr betrieben, sodass ich erst um 10:00 Uhr zurück bin. Mit Ausprobieren der Handy-Funktionen - es lässt sich auch als UKW-Radio nutzen - wird es leider sehr spät.
Heute Morgen nach dem Frühstück verläuft der Handy-Test erfolgreich. Auch von zu Hause bin ich jetzt erreichbar.
Im Augenblick sitze ich in der Staatsbibliothek von Victoria, in der man - wie in USA - das Internet ohne Zeitlimit kostenlos nutzen kann. Deshalb ist der Reisebericht diesmal so ausführlich. Viele Grüsse aus Melbourne Joachim |
Bilder aus Melbourne | Melbourne | von Melbourne nach Williamstown | 22 Nov |
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Hallo, nochmal aus Melbourne,
die defekte Spiegelreflex-Kamera veranlasst mich zu einigen Aktionen.
Aus Anlass der defekten Spiegelreflex-Kamera habe ich mir eine günstige Digi-Cam geleistet "Canon Power Shot 430" mit allerlei hervorragenden Eigenschaften für 189 $ (= 120 Euro). Die ersten Bilder sollten nun heute in der State Library hochgeladen werden. Dazu habe ich das USB-Kabel mit dem PC verbunden. Der automatisch gestartete Canon Wizard kopiert die Bilder auch brav auf die Festplatte. Nur darauf habe ich dann aus Sicherheitsgründen keinen Zugriff. Ein lieber Nachbar (japanischer Student) hat dann mit Hilfe seines Card-Readers meine SD-Karte auf seine Speicher-Karte kopiert, von der dann der Zugriff möglich ist. So sind nun erstmals Reisebilder schon vor meiner Ankunft Online, wenn Christoph Zeit findet, sie auf unseren Server zu kopieren. Heute werde ich noch mit dem Fahrrad das Railway-Museum in Williamsburg besuchen, an dem ich am Sonntag mit dem Zug aus Zeitgründen noch vorbeigefahren bin. Viele Grüsse Joachim |
Durch die "Grampians" | Grampians | Warrnambool | 27 Nov |
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Hallo,
nun habe ich wieder die Möglichkeit, in einer öffentlichen Bibliothek kostenlos zu mailen...
Meine ersten Raderfahrungen habe ich jetzt hinter mir.
Meine Route führt zuerst mit der Bahn nach Ararat. Dort hört der Personenverkehr auf, obwohl die Strecke gut befahrbar weiter führt.
Die ersten 30 km bis Stawell muss ich daher auf der A8, der Hauptstrasse nach Adelaide zubringen. Zum Glück gibt es einen breiten asphaltierten Seitenstreifen, um den Road-Trains ausweichen zu können.
In Halls Gap gibt es eine JH, in der ich wieder Platz gefunden habe. Am Nachmittag erklimme ich noch den Reeds LookOut. Von dort hat man einen weiten Blick über die bewaldeten Berge. Leider hat ein grosses Wild Fire im Januar viel Vegetation zerstört. Ein Teil der Bäume schlägt aber trotzdem schon wieder aus. Die Tour bis Dunkeld am Südrand der Grampians hat keine weiteren HighLights. Am Abend wieder auf einem CampGround.
Die gestrige Tour war nun eine echte Herausforderung: 93 km bis nach Port Fairy an der Südküste - aber gegen einen andauernden Gegenwind. Nur durch Selbstüberlistung: festgelegte Pause nach 3 Stunden, dann nach 2 Stunden, schliesslich nach einer Stunde halte ich durch.
Heute ist der Weg nur kurz: 29 km bis Warrnambool. Der schöne Küsten- und Badeort lädt zur Besichtigung ein. Untergekomen bin ich in einem privaten BackpackerHotel, das im Prinzip wie eine JH funktioniert. Viele Grüsse (ich habe nur eine halbe Stunde Internetzeit) Joachim |
Great Ocean Road | Bilder | 4 Dec |
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Hallo wieder aus Melbourne,
die erste zwei-wöchige Rundfahrt ist nun abgeschlossen. Seit gestern bin ich wieder im YHA Metro in Melbourne. Das letzte (!) Bett habe ich um 17:00 Uhr ergattert. Eine grosse Gruppe von Volleyball-Schülern aus Adelaide belegt hier viele YHA-Betten.
Warrnambool liegt am Eingang der felsigen Klippenküste, die durch die "Great Ocean Road" erschlossen wird. Der Ort selbst besitzt eine sehr lange Badebucht, jeweils vor natürlichen Dünen. Diese werden von der Verwaltung gepflegt und - um touristische Zerstörung vorzubeugen - durch einen wunderschön angelegten Rad- und Fussweg mit festgelegten Strandzugängen erschlossen. Diesen befahre ich am Abend meines Aufenthaltstages.
Die erste Etappe führt von Warrnambool nah Port Campbell. Zunächst geht es - bei zunehmendem Gegenwind - wider über das flache Land. Bei Allansford steht eine riesige Käsefabrik, die den hiesigen Einheitskäse produziert nur mit verschiedenen Beimischungen (Kräuter, Chili,...). Mittagspause ist an einer einspurigen Nebenstrasse oberhalb einer idyllischen Bucht. Selbst hier sind Picknicktische und öffentliche Toiletten vorbereitet.
Schon In Apollo Bay erfahre ich, dass die JH in Lorne von sogenannten "schoolies" belegt ist, das sind Schüler, die gerade ihren Abschluss hinter sich haben und jetzt zum Party-Feiern in die Ferienorte einfallen, bevor die eigentlichen Sommerferien beginnen.
Viele Grüsse Joachim |
Von der Südküste (Gippsland) | Südküste | 10 Dec |
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Hallo,
die Bibliothek in Sale erlaubt ieder kostenlose Internetnutzung.
Die Fahrt zum Startort Cowes auf Philipp Island dauert länger als erwartet. Zwar fahren alle 20 Minuten S-Bahn-Züge nach Frankston. Von dört steigt man dann in einen museumsreifen Dieselzug nach Stony Point um. Er besteht aus einer altertümlichen sechsachsigen Diesellok mit rundem Vorbau aus den 50igern und zwei gepolsterten Personenwagen, deren Klimaanlagen mit eigenen Dieselaggregaten betrieben werden. Diese fahren aber nur viermal am Tag.
Viele Grüsse aus Sale, am Rande des Waldbrandgebietes Joachim |
Südküste | Südküste | 21 Dec |
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Hallo,
nach meiner Abreise aus Sale komme ich mit heftigem Westwind wie von selbst nach Bairnsdale. Ein unheimlich schwarzer Himmel begrenzt den Horizont. Zusätzlich braut sich ein Gewitter zusammen, das aber nicht abregnet. Kurz stelle ich mich bei einer Frm im CarPort unter. Der Farmer berichtet von "schwarzem Regen" heute Morgen. Erst um 11:00 Uhr sei der Rauch hier verschwunden.
Der Rückweg an die Küste nach Orbost ist sehr idyllisch, aber etwas beschwerlich. Ständig wechselt die Strasse das Seitental, obwohl Buchan und Orbost im gleichen Tal des Snowy River liegen. Abends übernachte ich wieder auf einem Campground. Kreischende Scharen bunter Papageien tummeln sich auf dem englischen Rasen, picken nach irgendetwas und wälzen sich vor Wonne.
Vorerst Grüsse aus Ulladulla Joachim |
der Weg nach Sydney | Südküste | 23 Dec |
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Hallo,
der letzte Reisebericht bricht etwas unvermittelt ab, weil das Netz der Bibliothek in Ulladulla zusammengebrochen ist.
Den Rauchschwaden des Feuers in Victoria bin ich also nur knapp entkommen.
Wieder über Nebenstrassen erreiche ich Tathra, eine kleine Urlaubsgemeinde. Abends trifft sich ein Teil des Ortes im örtlichen Jugendzentrum zum Christmas Carol: ein Dorfchor und eine Rentnerband singen und spielen Weihnachtslieder, während die Familien noch mit dem Vertilgen des BBQ-Picknicks beschäftigt sind. Weihnachtsstimmung kommt da nicht auf. Ab jetzt folge ich wieder dem Reisevorschlag des Lonely Planet. Es gibt wieder mehr Nebenstrassen an der Küste. Allerdings werden jetzt auch die Tagesetappen länger. Nach 80 km erreiche ich in Narooma eine urige JH: ein ehemaliges Motel ist mit bis zu vier Betten ausgestattet. Mehrere Bewohner wollen dort bis zum neuen Jahr bleiben.
Die Fahrt nach Batemans Bay endet wieder an einer JH. Diesmal wurde ein Wohncontainer auf einem Campingplatz zum Vierbettzimmer umfunktioniert.
Die nächste Etappe nach Sanctuary Point (über 100 km) halbiere ich in Ulladulla. Das ist mein Glück. Denn gerade hier ereilt mich der erste Plattfuss. Morgens ist die Luft aus dem Reifen heraus. Beim Versuch, den Mantel von der Felge abzuziehen, erkenne ich, dass meine Werkzeuge zu schwach sind.
Beim Versuch, eine Internetverbindung zum Absenden der gestern in der Bibliothek gescheiterten Mail zu finden, lande ich im kommunalen Technologiezentrum. Dort ist dann auch wieder das Hochladen von Bildern möglich.
Tags drauf lande ich dann erst spät auf dem Campingplatz auf der Halbinsel Sanctuary Point. Dort ist man überrascht, dass ich mit dem Fahrrad komme, gibt mir ohne Anmeldung den Schlüssel für das Duschhaus. Morgens muss ich dann den Platzwart erinnern, dass ich die Rechnung noch bezahlen muss. Ich sei doch ein "honest face" sagt er daraufhin, verlangt aber dennoch die 20 $ für die "high season".
Nach meinem zögerlichen Verhalten weist mich die Dame an der Anmeldung auf ein Backpacker Hostel in Kiama hin, wo ich dann für 20 $ übernachte.
Ab Kiama gibt es S-Bahnverbindung nach Sydney. Dennoch fahre ich heute weiter nach Wollongong, eine grössere Stadt im Umkreis von Sydney. Hier in der JH finde ich nun ein Bett in einem sehr schönen ganz neuen Viererzimmer über die Weihnachtstage, obwohl ich nicht vorgebucht habe.
Nun kann ich von hier aus schon mal Sydney mit der Bahn besuchen (Fahrrad ab 9:00 Uhr kostenlos) und dort die Lage klären für die Neujahrstage. Die JHs in Sydney sind ausgebucht über das Sylvesterwochenende. Aber es gibt eine grosse Zahl privater Backpacker Hostels. Die Gebete um Regen sind übrigens erhört worden. Nachdem ich in der JH in Wollongong angekommen bin, schüttet es in Strömen vom Himmel. Die Warnungen vor zu grosser Hitze waren also unbegründet - zumindest für diesen Teil Australiens. Allen Lesern wünsche ich nun ein frohes Weihnachtsfest und gesegnete, ruhige Feiertage. Ich werde sie in Sydney und seinem kulturellen Umfeld geniessen. Viele Grüsse aus Wollongong Joachim |
Weihnachten in Sydney | Bilder | 28 Dec |
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Hallo,
die Weihnachtsfeiertage waren dank der schönen Unterkunft in Wollongong auch für mich sehr geruhsam. Ich konnte bis zum 27.12. also für vier Nächte dort bleiben.
Gleich am Sonntag, 24.12. bin ich - neugierig wie ich bin - mit dem S-Bahn-Zug von Wollongong nach Sydney gefahren. Für die 80 km braucht die Bahn fast 2 Stunden. Dafür darf ich mein Fahrrad kostenlos mitnehmen.
Der Tag wird dennoch spannend. Ich treibe durch DownTown, komme an der anglikanischen und der katholischen Kathedrale vorbei, durchstreife das Queen Victoria Building, einen Einkaufstempel in original viktorianischem Stil. Während ich im Museum von New South Wales weile, geht draussen ein gewaltiger Gewitterschauer nieder, Regen um den in jedem Gottesdienst gebetet wurde, den ich hier in Australien erlebt habe.
Am Abend um 20:00 Uhr besuche ich den anglikanischen Abendgotesdienst mit Knabenchor - alle anderen Knabenchöre sind derzeit in Ferien - Bläsern und Orgel und einer mit Beamer unterstützten Predigt des Dean (Pfarrers). Danach gehts schnell zur S-Bahn um 21:40 Uhr, so dass ich um 24:00 Uhr rechtzeitig zur Mitternachtsmesse des katholischen Bischofs von Wollongong in der katholischen Stadtkirche dort bin. Er überrascht die Gemeinde damit, dass er beim Einzug einen viermonatigen Knaben in seinen Armen trägt, Kind einer gut katholischen Familie natürlich. Der Krippen-Jesus wird erst jetzt in die vorbereitete Weihnachtskrippe gelegt. Erst gegen 02:00 Uhr bin ich zurück in der JH, und bereit doch noch ein Abendessen in der gut ausgestatteten Gemeinschaftsküche zu kochen.
Den 25. verbringe ich in Wollongong und Umgebung. Vormitttags besuche ich den 6 km entfernten buddhistischen Tempel. Es sei der grösste der südlichen Erdhalbkugel, wird versichert. Die vor allem chinesische und indische Klientel feiert bis Neujahr ein grosses Kulturfest in und um den Tempel. So stehen auch mir Ungläubigen alle Heiligtümer offen. Nur Fotografieren ist im Innern verboten.
Am 26. fahre ich nun nochmal nach Sydney, um es bei Sonne zu erleben. Die Tour ist etwas anders, geht an einem grossen Freizeithafen vorbei. Im Outback-Zentrum erläutert ein Halb-Aborigine wie man Digeridoo spielt. Die Technik ist die gleiche wie beim Dudelsack, nur dass die eigenen Backen als Luftvorrat dienen. Gestaltet wird mit der Stimme, auch Geräusche, die Tiere nachahmen, sind möglich. Das Digeridoo-Spiel erzählt immer eine Geschichte. Heute wird es auch in Begleitung moderner Pop-Musik eingesetzt.
Am 27.12. gehts nun mit dem Rad weiter, die Küste entlang. Auch heute scheitert der Versuch die "gut ausgebauten" Radwege von Wollongong zu finden. Irgendwann finde ich mich fluchend auf einem Kinderspielplatz wieder und beschliesse, die wenig befahrene Touristikroute 10 zu nehmen. Der Eingang zum Royal National Park, dem ersten in Australien und dem zweiten weltweit (nach Yellowstone), liegt hoch über dem Meer und erlaubt nochmals einen beeindruckenden Rückblick auf die Küste und die zum Teil abenteuerlich verlegte Küstenstrasse. Durch nunmehr nach dem Regen sehr grünen Wald geht der Weg hoch auf die Hochebene. Von hier sieht man in der Ferne immer mal wieder schemenhaft die Silhouette von Sydney DownTown. Ich übernachte auf einem Campingplatz am Rande des Nationalparks in Bundeena für 8$. Heute morgen gehts mit der Fähre nach Cronulla auf der Sydneysider Seite der Bucht. Mondäne Villen begrenzen das Ufer. Es sieht hier teuer aus. Ein Umweg führt zum Landing Place von James Cook, dem die Australier die Gründung ihres Staates zuschreiben. Er war zumindest der erste Engländer, der hier ankam.
Der Weg in die Stadt führt zum Teil über gut gemeinte aber für mein schwer beladenes Fahrrad weitgehend unbrauchbare Radwege entlang der Botany Bay. Der Radweg versagt endgültig vor dem Flughafen, dessen Landebahnen die parallel verlaufende Küstenstrasse in einem langen Tunnel unterquert. Ich kämpfe mich auf Sicht durch verschiedene Wohnviertel und lande schliesslich auf der Princess Highway, der ich ja schon bisher auf langen Strecken der A1 gefolgt bin.
Den Nachmittag verbringe ich nochmal in der Stadt, durchquere den Hyde Park, besteige die Harbour Bridge diesmal auf der Fussgängerseite mit Blick zur Oper und zum Circular Bay, wo die Stadtfähren anlegen.
Nach dem Abendessen führt der Abendspaziergang nochmal zum Hafen, um die illuminierten Gebaude zu geniessen und zu fotografieren. Nun wünsche ich allen zu Hause ein gutes Neues Jahr Grüsse aus Sydney Joachim |
New Years Eve in Sydney | 01 Jan |
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Hallo,
der Traum ist trotz aller ausgebuchter Unterkünfte wahr geworden. Die Neujahrsnacht konnte ich auf Lady Macquaries Point, der Halbinsel direkt gegenüber der Harbour Bridge verbringen...
Zunächst heisst es jedoch weiterzuziehen am 29.12. Mit der Fähre nach Manly entkomme ich dem undurchsichtigen Innenstadtstrassengewirr und bin direkt am Strand von Nord-Sydney. Ausserdem bietet die Fährfahrt den imposantesten Abschied, weil sie die gesamte Hafenausfahrt entlangfährt. Langsam verschwinden Skyline und Harbour Bridge.
Endlich finde ich um 16:00 Uhr eine Picknick-Bank am Eingang eines Holiday-Parks. In der Stunde braut sich ein Gewitter zusammen, dass diesmal auch abregnet. Zum ersten Mal bin ich gezwungen, bei Regen zu fahren. Jetzt rächt es sich, dass das Fahrrad keine Schutzbleche hat. Füsse und Gepäck werden von unten geduscht. Darunter leiden vor allem die Bücher.. Zufällig finde ich einen etwas heruntergekommenen Campingplatz an der Strasse, der noch Zeltgäste aufnimmt. Für 30 $ (!) kann ich hier mein Zelt auf dem Wäschetrockenplatz aufstellen. Am nächsten Morgen ist es zwar bewolkt, aber trocken. Die Nacht über hat es weiter geregnet. Relativ zügig komme ich auf der Pacific Highway A1 nach Newcastle voran. Hier ist erstaunlicherweise weniger Verkehr als gestern auf ser Sackgasse nach Palm Beach. Durch einen glücklichen Zufall - vor mir hat gerade jemand seine Buchung für Neujahr gecancelt - kann ich für drei Nächte in dem YHA-Hostel bleiben (für 26$ pro Nacht). Der Bahnhof liegt gleich um die Ecke. Von hier besteht die letzte Möglichkeit, mit der S-Bahn direkt nah Sydney zu fahren. Um 8:30 Uhr bin ich am Sylvestertag im Zug. Erst um 11:00 Uhr ist der Zug wieder in Sydney. Auf dem Weg zum Wasser komme ich an der deutschen lutherischen Kirche vorbei. Die Predigt (in Englisch) ist gerade vorbei. Der Rest des Gottesdienstes wird jetzt in Deutsch gehalten - auch das deutsche Gesangbuch wird eingesetzt. Im Infobüro erfahre ich, wo die günstigsten Sichtplätze sind und dass ich sofort hingehen sollte. Schon jetzt dauert es eineinhalb Stunden bis ich durch die Kontrollen bin. Auf dem Wiesengelände hat man direkten Blick auf die Brücke und die Hafeneinfahrt. Es herrscht Festival-Atmosphäre: alle lagern auf Decken am Boden, einige haben Zelte mitgebraxhtr. Hoffentlich regnet es nicht, der Himmel ist dicht bewölkt. Um 9:00 startet das erste Feuerwerk, an drei Stellen synchron - beeindruckend. Bis Mitternacht wird die Zeit lang - und es wird kalt ! Endlich zum Höhepunkt des Tages zünden an vier Stellren synchron grosse Feuerwerrke - unterstützt von einer Licht- und Feuerwerksschau von der Brücke. Ich weiss gar nicht, wo ich zuerst hinschawn soll. Der Rückweg verläuft dank zusätzlicher Nachtzüge problemlos. Um 5:00 Uhr morgens bin ich wieder in Newcastle. Heute Morgen schlafe ich bis 11:00 Uhr. Nach dem Brunch kann ich Wäsche waschen und trocknen - diesmal ohne Rauch in der Luft. Ein kurzer Besuch am schönen Strand dient der Planung der Weiterreise und wohin ich von Brisbane noch fahren kann, bevor am 22.1. die Bahnreise beginnt. Zum Mittag gibts Salat und Obst. Der "Heritage-Walk" erläutert die Geschichte Newcastles von der Schwerverbrecher-Kolonie zum florierenden Kohlehafen, dem Niedergang in den dreissiger Jahren und der Erneuerung. Heute ist der Hafen einer der grössten Tiefwasserhäfen Australiens, liegt aber weit ausserhalb der Stadt. Die ehemaligen Industriegebiete sind weitläufigen Parks und attraktiver Wohnbebauung gewichen - ein Vorbild für Ludwigshafens Rheinpassage ? Morgen gehts nun wieder auf die Reise. Viele Grüsse und die besten Neujahrswünsche Joachim |
von Sydney nach Brisbane | 15 Jan |
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Hallo,
nach langer Pause endlich wieder ein Reisebericht. Zunächst herzlichen Dank an alle, die mir Weihnachts- und Neujahrsgrüse geschickt haben. Aus Newcastle wegzufahren, fiel mir zuletzt nicht schwer. Alle Räume waren heftig mit Küchenschaben bevölkert. Zwei haben den Weg in meine vorderen Fahrradtaschen, die über zwei Tage am Rad waren, gefunden. Ich habe sie erst in Murwillumbah auf dem Zeltplatz entdeckt. Dort habe ich sie dann "aussteigen" lassen.
Die vom "Lonely Planet" vorgeschlagene Route verwendet wo möglich Nebenstrassen an der Küste. Zwischen den Abschnitten liegen dann meist Fährfahrten, weil die Strasse auf einer Halbinsel endet.
Grüsse aus der Staatsbibliothek von Queensland Joachim |
Brisbane | 22 Jan |
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Hallo,
eine Woche habe ich nun in Brisbane verbracht. Diese Pause war wohl notwendig, nach den täglichen Weiter der letzten Wochen. Auch ist es angenehm, die Vorräte im Kühlschrank der JH lassen zu können, die Küche zu kennen und die Einkaufsmöglichkeiten. Bisher habe ich noch bis auf eine einzige Ausnahme (Fish and Chips in Byron Bay) immer selbst gekocht. Essen gehen ist hier fast unbezahlbar... Neben der Stadtbesichtigung - eine sehr schöne Lage innerhalb der Schleifen des Brisbane River - kann ich von hier natürlich längere Tagestouren in das Hinterland unternehmen. Die schnelle S-Bahn hilft dabei, aus dem Stadtzentrum heraus an die Peripherie zu gelangen. Der Stadtrundgang am Dienstag wird eine Fusstour durch Rathaus, Innenstadt, Museum und QUT (Queensland University of Technology). Wieder beeindruckt die Eigenwerbung "University for Real Life" mit der diese Uni sich von der Konkurrenz abhebt. Vor allen Ehemalige berichten in Kurzinterviews über ihre Erfolgsgeschichten. Am Abend sehe ich "Babel" im Kino. Am gleichen Abend erhält der Film den Grammy für den besten Film, Kategorie Drama! Die Suche nach einem ALDI ist hier besonders schwierig. Er befindet sich nur in den Einkaufszentren 10 km ausserhalb des Zentrums. Das hindert mich nicht, auf der Ausfallstrasse nach Norden bis Chermside zu radeln und gründlich Voräte (vor allem Obst und Gemüse) einzukaufen für die kommende Woche. Den entspannten Nachmittag verbringe ich in den Museen und Parkanlagen der "South Bank". Diese Anlagen sind zur Expo 1988 aus ehemaligen Hafen- und Werftanlagen entstanden. Am Do muss ich nochmals das Zimmer wechseln. Ich bin nicht böse, denn im neuen Raum funktioniert die Klimaanlage. Der Raum vorher erinnerte nachts an eine Sauna. Am Nachmittag gehts noch zum Koo-Tha-Mountain, einem Freizeitgelände am Westrand der Stadt. Es gibt ein Planetarium (das grösste Australiens), einen botanischen Garten und einen Lookout mit grossartiger Sicht auf das Stadtpanorama. Ein Ausflug in die Berge folgt am Freitag. Der 500 m hohe Mount Nebo liegt im Bereich des ehemaligen Regenwaldes. Ein Wanderweg führt durch diesen Wald, der gerade im Umbruch ist zum normalen Trockenwald oder Buschland. Nur in einigen Taleinschnitten gibt es noch die typische Regenwaldvegetation. Am Samstag fährt mich die S-Bahn nach Caboolture. Dort besichtige ich zuerst ein Museumsdorf aus umgelagerten historischen Häusern. Das fällt in Australien nicht besonders schwer, da die Häuser meist auf Stelzen gebaut sind, also weder Keller noch Fundamente besitzen... Dann gehts noch zum Glas House Mountains Lookout. Das sind Lavakerne, die 300 bis 400 Meter aus einer erodierten Sandsteinebene herausragen zum Teil in bizarren, unbewachsenen Formen. Vom Lookout kann ich 6 oder 7 davon bewundern.
Gestern war zuerst die katholische Messe in der St. Stephens Cathedral angesagt. Es gab viel Weihrauch und orgelbegleitete Lieder. Die "Kreuzfahrt" mit den "City Cats", den schnellen Katamaranbooten, die die Innenstadt als Fähren verbinden, ist in der Tageskarte für $ 5.10 enthalten. Grossartige Stadtpanoramen eröffnen sich vom Fluss.
Der Test zum Zerlegen des Fahrrads heute morgen verlief erfolgreich: keine eingerosteten Schrauben. Für die Bahnfahrt morgen muss ich das Fahrrad in eine Box verpacken. Daher bleibt Zeit zum Mailen in der State Library. Viele Grüsse nochmals aus Brisbane Joachim |
Bahnfahrt nach Adelaide | 25 Jan |
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Hallo,
die ersten beiden abenteuerlichen Bahnfahrten sind geschafft.
Der Start in Brisbane um 06:30 erfordert Aufstehen um 04:00 Uhr. Zum ersten mal muss mein Wecker zum Einsatz kommen. Ich bin aber vorher von alleine wach, sodass die anderen Mitschläfer verschont bleiben.
Nach kurzem Frühstück in der Selbstkocherküche muss nun alles so verladen werden, dass nur zwei Gepäckstücke plus Handgepäck im Zug übrig bleiben.
In Sydney muss ich mein Rad nun entboxen, d.h. auf dem Bahnsteig wieder zusammenbauen, Gepäck aufladen und zur nahen YHA fahren. Dort ist trotz später Stunde mein Zimmer reserviert, weil im voraus bezahlt. Ein Schnelles Abendessen gönne ich mir noch, dann bin ich gegen 01:00 Uhr schliesslich im Bett. Der nächste Tag ist verregnet. Ich muss noch Getränke nachkaufen. Dabei werden Strümpfe und Schuhe kräftig nass. Um 11:00 Uhr kann ich mein Gepäck schon abgeben. Der Zug fährt um 15:00 Uhr. Beim kurzen Stadtbummel entdecke ich den "Mandarin-Club", der mittags ein chin. Buffet für $ 9.80 anbietet. Da kann ich nicht wiederstehen. Der Indian Pacific Train besteht aus 14 älteren silberfarbenen Budd-Wagen, wie sie in den 60igern in USA für die Fernzüge genutzt wurden. Entsprechend hart ist die Federung. Bei schlechter Streckenlage rumpelt der Wagen wie ein Museumszug. Zuerst zieht die Diesellok den schweren Zug auf die "Blue Mountains" etwa 500 m hoch, teilweise im Schritttempo. Hier oben herrscht dichter Nebel. Das sind die Wolken, die in Sydney abregnen. Auf der Westseite der Berge wird es schnell sonnig. Die Strecke windet sich durch Farmland mit einzelnen Steigungen. Nach Bathurst endet die Elektrifizierung und das zweite Gleis. Die Bahn hat teilweise Nebenstreckencharakter. Dennoch wird der landesweite Containergüterverkehr über die Bahn abgewickelt, zum Teil noch Erzverkehr von Broken Hill und Kohleverkehr zum Grosskraftwerk. Die Nacht wird hart bei diesen Fahreigenschaften. Teilweise kann ich mich aber im Lounge Car auf einem Sofa ausstrecken. Heute morgen gibt es eine zeistündige Pause in Broken Hill, der ehemaligen Minenstadt: Silber, Zinn,... Schöne Häuser aus viktorianischer Zeit zeugen vom ehemaligen Reichtum der Stadt.
Die Weiterfahrt nach Adelaide gibt einen guten Eindruck vom Outback. Normalerweise eine steinige Trockensteppe, hat sintflutartiger Regen am Wochenende seine Spuren hinterlassen. Der Regen kann im harten Boden nicht versickern sondern strömt in den nächsten Creek, der unmittelbar zum reissenden Fluss wird. Sogar ein kleiner Teil der Bahnstrecke war unterspült. Jedenfalls geht das Wasser so weitgehend für die Pflanzen verloren.
Viele Grüsse aus Adelaide - diesmal aus der Startbibliothek. Joachim |
Outback-Tour | 5 Feb |
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Hallo,
zurück vom Outback ein kurzer Bericht über die Abenteuer in der australischen "Wüste".
Grüsse aus Adelaide
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Bordertown | 9 Feb |
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Hallo,
nun bin ich seit vier Tagen "on the road again". Der erste Tag war der härteste: nach zwei Wochen Pause wieder aufs Rad mit vollem Gepäck. Die von Lonely Planet vorgeschlagene 45 km lange Tour nach Hahndorf (!) in den Adelaide Hills führt natürlich zuerst auf 727 m Hohe über den Mt Lofty. Von hier hat man einen weiten Blick über die Ebene, in der Adelaide liegt.
Der nächste Tag wird nun die erste grössere Etappe in Richtung Melbourne: In 7 Tagen will ich in Ararat sein. Von dört bringt mich der Zug von V-Line dann wieder in die Stadt. Im Schnitt muss ich dazu 80 km pro Tag schaffen.
Die Landschaft ist ähnlich wie in Victoria am Anfang: gelbe Weiden mit grossen "Gum Trees" dazwischen. Es hat hier wohl doch nicht geregnet. Zum Teil ist das Gras abgestorben und der sandige Boden liegt frei. Nur Schafe können hier noch weiden.
Viele Grüsse aus der Stadtbibliothek von Bordertown Joachim |
wieder in Melbourne | 13 Feb |
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Hallo,
die letzten Tage waren nochmals eine echte Herausforderung:
Nachts schleichen sich durch ein kleines Loch im Zeltboden Ameisen ins Innere und bilden eine Strasse zur Lebensmittelpacktasche. So muss ich heute Morgen erstmal alle Lebensmittel abschüteln. Nach dem Frühstück folgt heute die letzte Etappe von nur noch 30 km. Wunderbarerweise hat sich der Wind gedreht. Bei Rückenwind brauche ich nur eineinhalb Stunden bis Ararat.
Wie immer kann ich kostenlos von der State Library aus mailen.
Viele Grüsse aus Melbourne Joachim |
Rückreise | 21 Feb |
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Hallo,
nun bin ich schon 3 Tager wieder zu Hause... Die letzten zwei Tage in Melbourne waren nochmals recht ereignisreich. Noch am Abend der Reise besuche ich die anglikanische St. Paul's Cathedral zum Even Song. Jeden Abend um 5:10 p.m. wird hier ein Abendgottesdienst mit Chorgesang gefeiert. Heute singen nur die Männer - vierstimmig: beeindruckend. Auf dem Rückweg kaufe ich gerade rechtzeitig vor 6:00 p.m. noch Proviant für die letzten Tage. Daher gibt es ein üppiges Abendessen. Um 8:00 lädt der Comedy Club in North Melbourne alle Gäste des YHA kostenlos zur Newcomer-Vorstellung ein. Jeder hat 5 Minuten. Teilweise sind die jungen Leute schon ganz professionell. Am Mitwoch besuche ich lange das Melbourne Museum. Viele Objekte aus der Stadtgeschichte verdeutlichen die historischen Meuilensteine von der Goldgräberstadt bis zur Weltausstellung. Schon heute lasse ich mein Fahrrad bei Borsari schätzen. Gerade mal $ 100 will der Händler, bei dem ich das Rad vor drei Monaten für § 370 gekauft habe, nocch zahlen. Nach dem Abendessen breche ich nochmals zu einem Ausflug in den Royal Botanic Garden auf. Dort genießen junge Paare (heute ist Valentinstag) ein Piknick zu zweit. Es gibt Freiluftkino und eine Open Air Shakesdpeare- Aufführung. Die schaue ich mir morgen an. Der Donnerstag ist ganz den Gemäldegallerien der Stadt gewidmet. Eine beeindruckende Vielfalt von Kunstobjekten wird in der National Gallery of Victoria gezeigt. Verblüfft bin ich, auch zwei Figuren von Frankenthaler Porzellan zu finden. Gegen 17:00 Uhr gebe ich nun mein Fahrrad endgültig ab. Ab jetzt bin ich wieder zu Fuß. Nach den Abendessen breche ich zum langen Marsch quer durch die Stadt auf - zum Shakespeare am Botanic Garden. Es gibt den Midsommer Nights Dream. Mit viel Spielfreude wird das kleine Publikum gefesselt. Am Freitag nun beginnt die große Reise. Der Skybus bringt mich und mein zahlreiches Gepäck wieder problemlos zum Flughafen. Dort beginnt nun das Abenteuer, bei nur 20 kg Freigepäck ca 40 kg Reisegepäck zu befördern. Der erste - direkte - Versuch scheitert. Mit 31.4 kg Reisegepäck müsste ich 440 $ Strafgebühr zahlen. Also wird das Zelt wieder ins Handgepäck verlagert. Ein anderer Schalter toleriert das restliche Übergewicht und notiert nur 24 kg. Bei der Handgepäckkontrolle wird festgestellt, dass allein der Rucksack mit Zelt 10.4 kg wiegt (nur 7 kg Handgepäck sind zulässig), die Fototasche nicht gerechnet. Ein wenig Überredung hilft, durchzukommenm. Bei der Röntgenkontrolle werden die Zelthäringe bemängelt. Ich solle das ganze Zelt zum Reisegepäck geben. Das geht aber gerade nicht. Also verzichte ich auif die Metallstifte, überzeuge die Aufsicht, dass die Zeltstangen aus Glasfiber sind und kann so den ganzen Rest mit ins Flugzeug nehmen. Die Reise selbst ist sehr asngenehm. Die erste Etappe nach Kuala Lumpu dauert nur 7 Stunden. Ich sitze in der Mitte und kann meine Füße über die freien Nachbarsitze ausstrecken. In den vier Stunden Pause in KL lege ich mich auf die Wartebänke zum Schlafen. Der Flieger nach Ffm ist halb leer, sodass wir uns in den Mittelplätzen lang legen können. Es gibt insgesamt drei warme Mahlzeiten und zusätzliche Imbisse. Der Programmserver erlaubt individuelle Auswahl aus 20 Filmen und 40 CDs. So vergeht auch die lange Nacht (14 Stunden) bis Ffm. Kurz nach der Landung geht die Sonne auf. Wie immer bringt mich der Nahverkehr preiswert über Niederad und Mannheim zurück in die Heimat. Viele Grüße aus Böhl-Iggelheim Joachim |