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82. Tag: Buenos Aires - Tigre
Sa, 3.2.2001


Das Mündungsgebiet des Rio de la Plata ist ein wahres Freizeitparadies für die portenos, die Einwöhner der Capital Federal. Mit der S-Bahn kommt man zu einem Vorstadtbahnhof, der auch in Europa als Schmuckstück anzusehen wäre. In einem eigenen Abteil können (kostenlos) Fahrräder mitgenommen werden.

Bis zur Abfahrt des Rundfahrtschiffes in Tigre ist noch Zeit. Der Schiffsverkehr an der Einmündung des Stadtkanals ähnelt dem in Venedig.

Die Rundfahrt geht vorbei an hunderten zum Teil palastähnlicher Villen auf den Inseln des Mündungsgebietes - alle nur mit dem Boot ereichbar. Auf dem von B.A. kommenden Hauptkanal sehe ich ein Defilee von Yachten aller Größen und Preisklassen (bis zur ganz großen für 5 Mio $).

Der zweite Höhepunkt von Tigre ist ein Disneyland ("Parque de la Costa") in den alten Hafenanlagen (Tageskarte für 12 $). Dort startet auch die klimatisierte Stadtstraßenbahn nach B.A. downtown.

Der sogenannte "Mercado de la Fruta" ist heute Handwerkermarkt, beeindruckt eher weniger - außer dass er auf einer ehemaligemn Hafenmole liegt.

Auf dem Rückweg zum Hostal komme ich am "Luna Park" vorbei. Dort wird "Las mil y una noches", die Weltpremiere eines französischen Musicals gegeben. Bei nur 10 $ Eintritt kann ich nicht widerstehen. Es beginnt samstags erst 22:30 Uhr, also bleiben noch 2 Stunden Zeit - wie gestern.

Die Halle ist riesig - ich sitze auf der gegenüberliegenden Schmalseite - ca. 100m Abstand zur Bühne. Für das "zahlende" Publikum ist eigens eine Stuhltribüne gebaut worden.
Das Stück ist sehr opernhaft: Der junge Sultan kauft die italienische Elena als Sklavin und verliebt sich in diese. Nun beginnt aber ein spannender Mutter-Sohn-Konflikt. Die lebenslustige Mutter des Sultans , die Sultana, versucht mit allen Mitteln, diese Beziehung zu zerstören - die eigentliche Hauptrolle des Stücks. Entsprechend wird die hervorragende Darstellung bejubelt. Die Musik zierht alle Regfister, vom Schlagerduett (Sultan - Elena) bis zur modernen Oper (Wahnsinnsszene der Sultana).
Im Vergleich zu "Chicago" bringt das (massenhaft) auftretende Ballett allerdings nur operettenhaftes Gehupse auf die Beine.


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